Margarete Hohner

Wieviel Raum gibst du deinen Gefühlen?

10.08.2015 9:43 4 Kommentare

Eine innere Stimme flüstert mir, dass unser Denken und unser Fühlen unseren Körper formt. Scheißegal was du isst oder nicht isst.
Weiters schlummert da eine Vermutung in mir, dass wir (Vollweiber) körperlich so viel Raum einnehmen, weil wir nicht offen unseren wahren Gefühlen diesen Raum gewähren. Wir begrenzen unsere wahren Gefühle, daher dehnt sich auf einer anderen Eben etwas aus. In unserem Fall unsere Figur.
Ich zB habe einen Bauch, der mich sowas von stört und weiß inzwischen, dass ich mit „etwas schwanger“ gehe. Solange ich nicht „mein Baby“ gebäre, wird der Bauch dick bleiben. Mein Po passt genau dazu, denn solange ich nicht meinen Arsch hebe wird sich nichts ändern.
Das ist jetzt meine persönliche Theorie. Denn an allem anderen bin ich gescheitert.
Dies ist mein Weg, den ich nun gehen will.
Achtsam lauschend.

Und: sobald ich alle alten „Gefühls-Wegdrück-und-nach-einer-Norm-zu-sein-hab-Muster“  fallen lassen darf und mit einem echten „Ja“ auf mich und meine Gefühle lausche, wäre es doch wohl das Unnatürlichste der Welt, etwas zu essen, oder zu tun das meinem Körper schadet, oder? !?

Also habe ich bis jetzt etwas Paradoxes getan! Ich liebe etwas „Falsches“ ein Fake, das mir niemals das geben kann, wonach ich mich sehne. Ich schenkte etwas Anderem als meinen innersten Wünschen und wahren Bedürfnissen mehr Aufmerksamkeit. Und mein Körper macht durch phasenweise Schmerzen und viel Raum-einnehmen auf sich aufmerksam.
Er ist ein perfektes Regelwerk des Lebens. Und ich habe ihn jahrelang dafür gehasst. Dabei habe ich ihn nur nicht verstanden.
Ich lerne ihn auf diesem inneren Weg nun immer mehr zu lieben, beobachte wie er tickt.

Etwas in mir sehnt sich nun danach, mit anderen hier tiefer einzutauchen. Uns auszutauschen, uns gemeinsam zu lauschen und inspirieren. Weil ich glaube, dass ich damit nicht alleine bin.
Ich habe den Wunsch in mir, dies ab Herbst live mit regelmäßigen Treffen zu machen. Gerne werde ich Anregungen (KEINE Diät!!!) anbieten.

Jedem Aspekt von uns möchte ich Raum geben.

Und: ich werde einen Teufel tun, etwas mit Gewalt zu verbieten.

Im Gegenteil, ich will alles einladen was da ist. Jeden Aspekt, jede Lust, jede Gier, jedes Verlangen, jede Sehnsucht.

Alles ausbreiten und lauschen.

Ja, es geht um den Körper.

Nein, es geht um absolut keine Ernährungsvorschrift, keine Verbote, es geht auch um gar keine Vorschrift.

Es geht um das Gegenteil, um das Öffnen von, alles was ich innerlich fühle.
Ich will mich auf die andere Seite stellen: auf die der Fülle und der Freude. Und wenn ich erspüren sollte, dass übermäßiges Essen einfach mein Lebensweg ist, dann will ich dies endgültig in Frieden sein lassen.

Mir ist egal, was war.
Mir ist egal, was irgendwer weiß.

Mir ist aber nicht egal, was ich nicht fühlen kann.

Da will ich ran…

BODYPEACE
Margarete, 10.08.2015

Foto:pixabay: John Hain

 

4 Kommentare

Anja
19.08.2015 7:40

Liebe Margarete, ich finde es erfreulich, dass wir Menschen gemeinsam uns grade dahin entwickeln - so scheint es mir - dass wir entdecken, dass wir mehr sind als ein Körper, der irgendwie so funktioniert, wie eine Maschine, die das tun soll, von dem ihr "Besitzer"meint, dass es richtig sei. Z. B. eine bestimmte - gesellschaftlich vorgeschriebene - Figur zu formen. Ich gehe inzwischen davon aus, dass nicht mein "Sein" in diesem Körper ist, sondern der Körper durch mein Sein erschaffen wird. Oder so... Diesen Sommer habe ich mehr und mehr erfahren - auch Dank Deiner Anregungen - wie wundervoll es ist, mit dem Körper das Leben zu erfahren, zu berühren, zu erleben. Wenn die Sonne auf mich scheint und mich mit Licht erfüllt, wenn der Wind meine Haut streichelt, wenn kühles Wasser um mich fließt - dann kann ich wahrnehmen, wie wundervoll es ist, das alles spüren zu können - mit dem Körper eben. Und zunehmend kommt es mir so vor, als sei da noch etwas anderes, was mich bestimmte Ausmaße und Formen annehmen lässt - nicht NUR das, was Du in dem Text hier für Dich beschrieben hast. Ja, davon sind bestimmt auch Anteile richtig. Doch spricht für mich immer noch ein "es ist nicht wirklich richtig, zu sein, wie ich meinen Körper erschuf (der Bauch zu bla bla ;-) - der Arsch zu faul... - bei mir waren es die Beine, die ich hasste und tatsächlich strafen wollte), wenn ich alles fühlen würde, dann bräuchte ich so nicht sein" und das bedeutet für mich, dass ich immer noch einen Teil da empfinde, der meint, nicht wirklich genau richtig zu sein, so wie es grade ist. Aber wenn ich selbst - das, was ich bin - diesen Körper formt - warum sollte das nicht richtig sein? Und zwar nicht nur eine Art "Strafe" für Fehlverhalten - will ich meine Gefühle nicht fühlen, dann muss mich mein Körper mit unangenehmen Ausdehnungen darauf aufmerksam machen - sondern weil das, was ich bin dieses Leben eben genau auf diese Weise erfahren will. Oder so. Meine Idee grade ist, dass ich meine wahre Größe nicht lebe (n kann), weil ich mir darüber nicht in vollem Ausmaß bewusst bin und weil Begrenzungen durch meine früheren Erfahrungen mich zurück halten, es zu wagen und dass mein Körper darum zeigt, wie groß ich wirklich bin... Wenn es gelingt, jetzt sofort schon den Körper genau so, wie er jetzt ist, einfach zu genießen - in dem Moment ist es gar nicht möglich diesem "Genussfeld" zu viel und nicht dienliches Essen anzutun. Und wenn aus irgend einem Grund dieses Bewusst-Sein sich ausschaltet, dann kann doch auch ein Zurück-Fallen in alte Muster dazu führen, es DOCH zu tun... dann gilt es vielleicht, sich zu vergeben und zu spüren, dass ein überfressener Bauch kein Genuss ist... und dies mal so richtig wahr zu nehmen und sich auch damit zu lieben... Oder so ;-) Schade, dass Du wohl zu weit weg bist, dass ich persönlich bei Deiner Reise live dabei sein könnte. Und herzlichen Dank, dass Du diese Reise öffentlich teilst, so dass Du dazu beiträgst, uns alle zu erlösen von Scham über und Hass auf uns selbst. Anja

Hildegard Wiesmayr
25.08.2015 14:20

Ich bin "nur" schwanger . Mein verlängerter Rücken passt genau, ich gehe, trotzdem kann ich nicht gebären! :-) (um es mit deinen Worten auszudrücken) . Hmm... interessant: Bis jetzt in diesem Moment glaubte ich, ich mag alles an mir... jetzt wird's mir bewusst, dass ich diese "Unproportionalität" an mir nicht mag... Na, wenigstens eine Erkenntnis! :-) GLG Hildegard

Brigitte Gansch
1.09.2015 11:50

Bei mir ist es eindeutig so, dass die Unzufriedenheit mit meinem Körper quasi "anerzogen" wurde. Schon als kleines Mädchen wurde betont, dass ich ein "schmales Gsichterl" habe und "Spatzenwadln". Na, was glaubt ihr, habe ich immer versucht, zu verstecken? Dann musste ich die Haare immer kurz haben, wegen eben diesem schmalen Gesicht. Ein Wahnsinn ist das alles. Ein Kind zu beurteilen und vor allem das Aussehen von Mädchen. Ich glaube, ich muss nochmal mit dem Mädchen in mir reden und ihm sagen, dass es genau richtig ist. Es sitzt tief und ich war nie wirklich mit meinem Aussehen zufrieden. Sehr schade ist das. Irgendwas gab es immer zu bemängeln. Aktuell macht mir mein dicker Bauch zu schaffen. Was will er mir nur sagen? Wozu brauche ich ihn gerade? Eines ist sicher: er fühlt sich warm und weich und zart an. Warum will ich ihn bitte verstecken? Vielleicht wird er umso größer, je mehr ich ihn verstecken möchte!? Wir haben bei der Transformationswoche von Robert Betz eine sehr feine Übung gemacht. Beim Frauennachmittag sind wir durch den Raum geschlendert, haben uns eine Frau ausgesucht, bei der uns Schönes aufgefallen ist, und ihr das gesagt. Das ist sehr spannend und wohltuend und oft auch überraschend. Hilft aber letztendlich alles nichts, wenn man die eigene Schönheit nicht wahrnehmen kann. Alles Liebe für eure Runde. Wäre gerne dabei, passt aber leider gerade terminlich und örtlich nicht. Vielleicht wäre ja mal eine nette Übung, sich vor den Spiegel zu stellen und zu sagen, was schön ist am eigenen Körper. Da gibt es bestimmt ganz viel. Herzlich, Brigitte Jaola

Brigitte Gansch
2.09.2015 10:05

Liebe Margarete, ich muss jetzt nochmal hier schreiben. Mir ist bewusst geworden, dass der gestrige Beitrag nichts, aber auch gar nichts, mit Gefühl zu tun hatte. Es ist der Ursprung eines Denkens über mich und mein Aussehen. Nun zum Gefühl: Wenn ich glücklich und zufrieden bin, fühle ich mich leicht und beschwingt. Wenn das Gegenteil der Fall ist, spüre ich auch mein überschüssiges Körperfett als Belastung. Der Bauch fühlt sich an wie ein Fremdkörper, die Fettschicht darüber wie ein Panzer. Ich fühle mich insgesamt zu schwer. Alles ist schwer und träge. Ich werde weiter beobachten und bin schon sehr neugierig, ob es tatsächlich so ist, dass der Körper das grundsätzliche Lebensgefühl ausdrückt. Ich glaube, ich beginne ein kleines Körperspürtagebuch zu schreiben. Alles Liebe, Brigitte Jaola

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