Margarete Hohner

Wie (mir) meine Arbeit gut tut

1.06.2016 20:40 keine Kommentare

Heute.
Dienst im Büro in Wien.

Ich liebe schon die morgendliche Zugfahrt hierher, wenn die Landschaft immer munterer und immer heller wird, während sie zugleich fast lautlos an mir vorüberrauscht.
Berge, Wiesen, Bäume, Felder, Orte, Häuser, Gärten, Seen….

Es ist heute so warm in den Räumen.
Fenster weit öffnen, bevor ich Teewasser aufstelle und alles ruck-zuck losgeht.

Während ich vormittags Patienten für meinen Chef empfange, am Laptop arbeite und Telefonate entgegennehme umgibt mich diese herrliche Wiener Frühlingsluft.
Wie ich Wien liebe.
Alles hört und fühlt sich anders an. Weiter, größer, bunter und zugleich offener.
Selbst die Arbeit, die Patienten/innen.

Wir sind in einem Institut eingemietet, in einem Wiener Altbau, mit Fenster zum grünen Hof mit alten Bäumen.
Vogelgezwitscher, Seelenmusik.

Von irgendwoher höre ich eine Mami ganz lieb, geduldig und lachend mit ihren unentwegt fragenden Kind reden.
Wie habe ich diese Zeit genossen, als sie noch klein waren, es war „meines“. Das Mamasein. Glücksgefühle kommen hoch.
Kinder sind das Schönste und Perfekteste das es gibt, wenn man sie sieht.

Von woanders klingt Klaviermusik zu meinen Ohren.
Das Leben redet mit mir.
Und ich genieße es.
Auch während meiner Arbeitszeit.

Bei mir gibts keine Kaffeepause, dafür ist immer zuviel los, doch dieses kurze Wahrnehmen „dazwischen“ ist für mich mein perfekte Pause, durch ein immer wieder an mich erinnern, einen Herzschlag lang ins Leben lauschen.

Ich mag das sehr.
Da bin ich ganz ruhig. Parallel zur Arbeit.
Und da bin ich noch freundlicher am Telefon und zu den Leuten.
Sie sollen auch etwas davon haben.
Alle sollen sie etwas davon haben.
Wenn es mir gut geht, geht es dir – durch genau dem Moment, wo Kontakt entsteht – auch gut.

So funktioniert das wohl.

Tu dir gut und du tust uns gut, tust der Welt gut.

Dadurch, dass du etwas Schönes im Moment erkennst,
dadurch dass dein innerstes SELBST mitten in deinem regsten Alltag einkehrt und
dadurch, dass deine Präsenz in all dem Wirrwarr spürbar ist.

Wie schön.

Hab ich schon gesagt, dass ich Wien liebe?

Auch wenn ich tageweise von frühmorgens bis spätabends „nur“ zur Arbeit (hier) bin.

Die Welt ist das, wozu du sie machst. <3

Margarete, 1.6.2016

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