Margarete Hohner

Was ist deine große Vision?

4.08.2016 17:42 keine Kommentare

Die große Vision
Hörst du auch oft den Ausdruck von „der großen Vision“?
Oh mein Gott, was hat mich das beschäftigt.
Diese Frage „Was ist deine große Vision?“

Was hab ich dafür meditiert, gewisse Vorgehensweisen zelebriert, voll hingesehen, losgelassen, am Tag, in der Nacht, in meinen Träumen, mit offenen, halboffenen und mit geschlossenen Augen, oft bis sie tränten, weil sie brannten oder weil ich einfach nix sah 😉 .

Geschrieben, gesungen, gebastelt, getanzt und geredet hab ich dafür.
Für meine Vision. Meine große Vision.

 

Wie hat eine Vision eigentlich auszusehen?
Ja, es tauchten oft Bilder auf. Doch, die tauchen ja immer auf. Und sie wechselten immer.
„Also was jetzt? Eine Vision kann doch nicht wechseln. Es kann ein alter Film sein, kann ein Wunschgedanke sein, kann so viel von meinem Verstand konstruiertes sein“, sagte immer wieder eine Stimme in mir.

„Doch die Vision, die muss ich doch spüren, mit der muss doch etwas in mir verschmolzen sein“, plapperte es in mir weiter.

„Es muss da gaaaaaanz tief in mir sein, das geheime Mysterium, meine Vision, bitte präsentiere dich vor meinem geistigen Auge in goldenen lettern, in leuchtenden Farben, in klarer Form eines Bildes“ war fast mein Gebet.

 

Ganz ehrlich?
Es kam nie. Ich sah es nie. Keine glasklare Vision.
Ich sah tausende von Situationen, viel wischi-waschi, doch nicht eine einzige Vision. Kein klares Bild. Nicht eines.

Weißt du was?
Ich hab dieses Visionssuchen nun über den Haufen geschmissen.
Und schau jetzt einfach was ich jeden Tag sehe. Deutlich und real und tue von da weg mein möglichst Bestes zum Wohle Aller.

Denn vor lauter Suchen wäre ich ja fast blind vor dem geworden, was grad ist.

Das war ja fast wie Fernsehen: den anderen beim Leben zuschauen und selber auf der Couch sitzen und warten, bis einem das Glück ereilt.
Immer auf der Suche nach etwas Besonderen, Größeren, Tieferen.

Es ist scheißegal, was ich geistig sehe, im Endeffekt präsentiert mir die Welt täglich sowieso ihr eigenes Bild.
Und mein Blick ist mein ureigener Weltfotograf, mein Herz das Zoom und meine Liebe das Makro.

 

Und nun?
Ja, suchen werde ich immer. Das mag ich auch, das treibt mich wie ein innerer Motor, mich hält das wach. Diese liebliche Sehnsucht, doch die darf parallel zu meinem normalen Alltag da bleiben, auch wie ein kleines vergilbtes zerknülltes Foto, ich liebe meine Sehnsucht, sie will ich weiterhin lieben und beachten.
Doch ohne Erwartung dass sie mir für irgendwann etwas Großes zeigt, in Form einer Vision, sondern dass sie mich weiterhin einfach und in Liebe führt, von Moment zu Moment. Jetzt. Auch während ich grad schreibe.
Einfach indem ich tue. Das was getan werden will, soll, darf und vielleicht auch muss.

Das Bild, meine Vision bin vielleicht ich.
Na, da kann ich lange „da draußen“ suchen.

Das Bild wird sich vielleicht dann klar am Sterbebett präsentieren und möge es so sein, dass ich lächle und sage
„Auftrag erfüllt!“ 😉

Margarete, 3.8.2016

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