Margarete Hohner

Machst du alles für „die Anderen“?

25.10.2015 19:19 2 Kommentare

In letzter Zeit durfte ich wieder neue Erfahrungen machen, für die ich sehr dankbar bin.
Mit Liebe öffne ich 14 tägig einen Raum für unsere gemeinsamen Trommelabende und monatlich für unsere Trancetanzabende.
Die letzten Wochen machte ich es mit einer kleinen Diskrepanz in mir.
Weil so viele Leute immer wieder absagten oder sich gar nicht anmeldeten. Es weniger Leute wurden, die kommen wollten.
Ob ich er persönlich genommen habe? Ja, eindeutig. Und es machte mich traurig.
Ich habs total auf mich bezogen.
„ich mache was falsch. ich hab versagt. ich bin nicht gut genug. andere machen das besser. ich stecke zu wenig Energie da rein…“ usw. waren so meine Sicher-Selbstliebe-fördernden Selbstgespräche.
Ich habe mir diese Selbstgespräche genau angeschaut.
Es ist eine Mischkulanz aus uralten Glaubenssätze und vielleicht auch ein kleiner Funken Wahrheit mit dabei.

Dass ich nicht gut genug bin, ist erst mal BULLSHIT.
1. Ich bin immer das Möglichste, das ich sein kann. Denn sonst wäre ich ja anders.

2. Dass die anderen es besser machen, hängt von der Perspektive ab, von der ich schaue. Doch was bringt es mir, mich mit anderen zu vergleichen? Wir alle haben auf unsere einzigartige Weise etwas zu geben. Es gibt keine Konkurrenz, es gibt nur ein Riesenfeld an Möglichkeiten für jeden!

3. Dass ich etwas falsch mache, wird immer wieder der Fall sein. Damit darf ich leben lernen und mich hineinentspannen. Was solls? Neues Spiel, neuer Versuch. Doch auch dies hängt immer von der Perspektive ab.

4. Dass ich versagt habe, ist einer der lieblosesten Sätze die ich mir selber sagen kann. Denn wie kann jemand zu sich sagen, dass er versagt hat, nur weil etwas nicht (mehr) so läuft wie erwartet? Versagt zu haben, heißt nicht richtig zu sein. So ein Scheiß aber auch. Ich bin goldrichtig. Wir sind goldrichtig. Sich selbst Versager zu nennen, sehe ich als die tiefste Verletzung sich selbst gegenüber. Da machen wir uns selber sowas von klein und unfähig. Worin ist da der Sinn? Dieser Satz wird in meiner Welt nun gestrichen.

5. Dass ich zu wenig Energie reingesteckt habe, stimmt. Klar bei diesen Sätzen 1 – 4 lähme ich mich selber vom Feinsten!

Mein einziger wirklicher Fehler war, dass ich immer in die Richtung der Anderen blickte, was kann ich machen, damit es für sie passt? Anstatt in meine Richtung zu schauen, was kann ich tun damit es für mich passt? Macht es mir noch wirklich Freude? Ist mein Herz voll dabei?
Je mehr sie fern blieben desto mehr begann ich innerlich zu ziehen, fast zu flehen „bitte bleibt, bitte kommt“.
So funktioniert das nicht, meine liebe Margarete.
In dieser Haltung kannst du keine Abende weiterführen.

So, und ich habe mich entschieden – denn ich hatte kurz überlegt, aufzuhören – weiterzumachen.
Weil ich solch eine Freude daran habe! Weil ich die Begegnungen genieße, auch wenn „nur“ wenige kommen, diese sind immer wieder zigfach wertvoll.
Und ich muss ja nicht finanziell davon leben. Geld war sowieso nie meine Motivation etwas zu tun.
Mein Indikator ist meine innere Freude.
Und: ja, ich will.
Ja, ich mache das weiter.
Und wenn einmal keiner kommen sollte, dann ist es ein Raum nur für mich.
Und sag niemals wieder du bist ein Versager, hörst du?

BODYPEACE – es geht nie um „die Anderen“

2 Kommentare

Theresa
26.10.2015 0:20

Vor vielen Jahren habe ich in einem berufsseminar mal folgendes gelernt : Männer siegen, weil sie weniger zweifeln! Deshalb : zweifle nicht an dir, wenn du dein bestes gegeben hast!!!!

SANDRA
28.10.2015 11:54

Mir fällt noch eine Wahrheit (meine Wahrheit) dazu ein: Ich verzeihe mir IMMER ALLES!

Was denkst du?