Margarete Hohner

Jede einzelne Geste

1.01.2017 14:12 keine Kommentare

Vorgestern Nacht, eher gegen 3:00 Uhr morgens wurde ich munter, weil der kleine Engel (ein 6 monatiges baby) neben mir unruhig wurde.
Ich massierte ganz sanft seine Handinnenflächen und er schlief kurz darauf wieder tief ein.

In mir tauchten dabei so viele Bilder der gesamten Welt auf, die allesamt in diesem Augenblick in dieser einzigen Geste mündeten.
In meinem Herzen massierte ich zugleich sämtliche Innen-Außen- und Rundherumflächen der Menschheit.
Bei jeder Geste und jeder Berührung aus Liebe tauche ich tief in das gesamte Universum ein und bete, bitte und danke zugleich, dass dies sich alles gegenseitig bedient und nährt.

Ich stand auf, um Teewasser für den späteren Morgen schon aufzustellen und sah dabei durchs Fenster raus.
Der sanfte Lichtschein einer Laterne am Weg durchdrang ein kleines Stückchchen des Nebels. Umrisse von eisverfrorenen Bäume waren wahrzunehmen.
Magisch und wunderschön.
Es sah auch nach Eiseskälte da draußen aus.
Unter mir spürte ich die Wärme der Heizung aufströmen.
Die aber nur ein Minifunke war, im Vergleich zu der Wärme die ich in mir aufströmen spüre, wenn ich dieses kleine perfekte Wesen im Bett liegen sehe.

Ihn Bestaunen zu dürfen macht mich glücklich.
Das Bestaunen des Wunder des Lebens.
Diesmal in Form eine wunderschönen babys.

Schau, auch während ich dir hier nun schreibe, ist ein Teil von mir permanent drauf und dran deine Handinnenflächen sanft zu massieren.

Wenn du jetzt vielleicht meinst, es ist leicht auf diese Art und Weise Liebe zu geben, liese alle meine Zeilen der letzen Jahren und alle die noch kommen werden sorgfältig, sie sind allesamt Zeichen meiner unendlichen Liebe zu dir. Manchmal zart und schön, manchmal holprig und steinig, doch es ist immer die Mündung in ein einzig großes Herz. Jedes Wort. 

Margarete, 1.1.2017

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