Ich mag das so nicht mehr.
Es fällt mir bei Gesprächen immer wieder auf, dass jedesmal wenn ich einem Gespräch oder einer Rede lausche, ich sofort mich selbst gedanklich darin miteinbeziehe.
Und eine Meinung dazu kreiere.
„Meine“ Meinung.
Und somit sofort das Gesagte meines Gegenübers durch meine Worte gewässert werden. Mein Senf mit dabei ist. Egal ob laut gesagt oder nur gedanklich. Ich werten das Gesagte meines Gegenübers somit ab.
Ich beobachte das nun fast nonstop bei uns Menschen. Unsere Kommunikation ist oft zum Kotzen.
Mir fehlt heute so etwas wie ein heiliger geistiger Redestab. Aufmerksamkeit mit allen Sinnen, dem gegenüber der gerade spricht.
Egal ob in Beziehungen, Firmen oder Politik.
Wir führen momentan permanente kleine Kriege. Um gehört zu werden.
„Meine Geschichte ist interessanter.“
„Ich habe Recht.“
Deshalb übertrumpfen wir den anderen, reden drein, reden lauter, schneller, mehr und dagegen.
Drängen uns fett in den Raum des anderen.
Ich mag das so nicht mehr. Mir tut das weh.
Heute gehe ich fast täglich in die Natur und dort lasse ich all meine Geschichten und gedachten Klugheiten.
In den verschiedensten Formen.
Die Natur lauscht immer.
Lächelt wie eine geduldige Mutter.
Und sie gibt oft sogar weise Zeichen.
Das ist meine Veränderung:
Ich geb meine Geschichten und mein Besserwissen tagtäglich auf meinen Morgenrunden ab.
Die Natur vermittelt mir eine Grundstabilität, die mich ruhiger und sicherer werden lässt.
Sie ist komplett offen mit uns verbunden, ohne uns ihre noch dramatischere Geschichte drüberstulpen zu wollen.
Und möge, das was jetzt bei Gesprächen noch so aus meinem Mund kommt, immer einem WIR dienen.
Die Veränderung die wir uns wünschen beginnt immer bei uns.
Ich bin bereit zu glauben, dass wir es schaffen.