Margarete Hohner

Hast du schon wirklich „ja“ gesagt?

11.10.2015 15:55 keine Kommentare

Und dann gibt es einen Menschen, der anders ist als ich, anders tickt als ich.
Der auch andere Werte hat, oft andere Ansichten.
Und der mich heute ansieht, mir zuhört, obwohl bei einigen Dingen oder Aussagen sich garantiert irgendein Ohr- und Gefühlsteil sich in ihm zusammenrollt.
Und der über meine Verrücktheit lächelt und mich heute so lässt wie ich bin.
Der Eier hat und und eine eigene Meinung.
Der anpacken kann und da ist.
Der eine Beständigkeit an meiner flatterhaften Wesensseite ist.
Der mir einfach gut tut, weil dieser Kontrast für mich eine Basis ist.
Eine Basis, die mich erdet.
Ein Mensch, der genau so wie ich schön langsam kapiert, dass sich niemand irgendwie oder irgendwem anpassen muss.
Dass es nur wir selber sind, die etwas ändern können wenn wir wollen.
Der sein Sein lebt, sein Ding macht, ganz nahe an meiner Seite.
Weil er mein Lebenspartner ist.
Manches machen wir gemeinsam, manches jeder für sich.
Und es ist perfekt, genau so.
Ich bin kein Typ für Klebeehe.
Wir sind gemeinsam Seite an Seit hier weil wir zueinander „ja“ gesagt habt.
Vor gefühlten Ionen vor Jahren.
Zu einem Zeitpunkt, wo wir uns nicht mal sicher waren, wie man Liebe richtig schreibt.
Damals, als jeder noch glaubte dieses „ja“ ist ein Ausdruck von Liebe.
Damals, als jeder noch glaubte, Ehe und Familie sei etwas an das man sich halten muss und wenn wir alles richtig machen, dann wird es gut werden.
Dabei gibt es kein Richtig und kein Falsch.
Es gibt nur Gefühle, die irgendwann irgendwo auch auf der Strecke bleiben.
Dieses „Ja“ war damals einfach ein Zeichen nach Außen, dass wir nun ein Paar im System sind.
Und wir fütterten das System.
Mit unseren „erst wenn du…..dann werde ich…..“
Heute sehe ich ein wahres „Ja“ für eine Ehe erst dann als ein Ja, wenn ich die Perfektheit erkenne, erfühle und alles liebe so wie es ist. Vor allem einmal mich selber.
Denn der andere kann niemals mein Manko an mir ausgleichen.
Und ich auch nicht das für den anderen.
Denn das ist kein Ja, das ist ein Hilferuf.
Im Endeffekt ist ein „ja“ ein urwichtiges Ritualwort, das wir leider ein wenig verunstaltet haben. Es ist eine klare Wahl, dass diese Gedankenquälereien ein Ende haben, es ist ein Wort das Frieden machen kann.
Ein klares Zeichen.
Doch bei uns beginnen damit oft erst die vielen Gedankenquälereien.
Heute sage ich: ich glaube langsam zu erkennen und zu fühlen was ein wirkliches Ja heißt.
Und ich sage es laut und deutlich zu uns.
Und was meine Definition zu Liebe ist:
Liebe ist für mich ein Wachsen in sich selbst, neben und mit einem anderen an meiner Seite, aber unabhängig von ihm.
Nicht der andere ist für meine Liebe oder für dieses Wunschgefühl in mir zuständig.
Ich kann nur geliebt werden wenn ich liebe, ohne Bedingung.
Und diese Liebe reicht für mich weit in die Welt, lässt sich nicht bündeln.
Und es steht jedem frei zu gehen, sobald ein Schmerz da wäre, der die Eigenliebe angreift.
Ohne wenn und aber.
Niemand muß mehr den anderen überzeugen.
Wir beide repräsentieren irgendwie die Welt, die Verschiedenheit da draußen denke ich mir manchmal.
Und das macht mir Hoffnung.
Denn es geht doch so. Ja, es gab Zeiten wo wir dachten, das funktioniert nicht. Doch, es geht. Auch genau so.
Nichts muss irgendwie sein.
Es geht nicht darum wer Recht hat oder wer der Bessere oder der Schönere ist, sondern ob wir nebeneinander und miteinander in dieser Verschiedenheit glücklich sein und uns wertschätzen können.
Und uns in der Mitte immer wieder begegnen.
In Frieden, Respekt und Anerkennung.
Das ist für mich Liebe.
Ganz. Einfach.
Ja.
Danke an Thomas Hohner, meinem Lebensmann

Margarete, 11.10.2015

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