Margarete Hohner

Geweihte Zeit

23.12.2015 12:03 1 Kommentar

Rauhnächte sind mein Stichwort für Rückzug.

Ab dem 21.Dezember – der dunkelsten Nacht, begebe ich mich auf Tauchstation.
Ab da beginnen die Samen draußen unsichtbar in der Erde in sich schon zu Wirken. Und genau in dieser Zeit tauchen aus der Stille die schönsten Visionen auch in mir auf.  Da beginnt langsam etwas in mir zu keimen, was dann meist im Folgejahr „geboren“ wird.
Auf Tauchstation gehe ich in dem Sinne, dass ich eine Innenschau halte. Indem ich in dieser Zeit nicht Neues beginne, an keinen Veranstaltungen teilnehme, indem ich Altes abschließe und wegräume, ausmiste, alte Loops schließe, weder facebook, noch andere blogs (ausgenommen über Rauhnächte) lese. Ewig lange unfertige Handarbeiten wegwerfe, Bücher und Kleidung ausmiste, alte Briefe, Zettel, Sprüche usw. in einem Sack zur Verbrennung bei einer Schwitzhütte vorbereite, ungesagtes, das mich bewegt, sage oder niederschreibe – Hauptsache in meinem Raum und in meinem Mind wird es wieder sauberer und klarer.
In dieser Zeit tue und gönne ich mir Gutes. Massage, Sauna, lange Spaziergänge. Noch bewusster als sonst. Ich entleer mich einerseits von Mist und ich füll mich andererseits neu mit Gutem.

In dieser Zeit verspür ich auch einen besonderen Draht zu „anderen Welten“, da kommen magische Dinge vor und wunderschöne Augenblicke. Ich flirte da quasi mit dem Unsichtbaren und irgendwie bekomme ich immer eine Antwort 😉 .

Das Weihnachtsfest wird für mich immer eine Erinnerung an unser Selbst sein. An unser inneres Leuchten, an dem Schatz der in uns liegt. Und an Zusammenhalt, an Zusammenrücken und an Wärme geben und an ein Miteinander. An Bescheidenheit und Feiern zugleich.
Eine Erinnerung an die Toten und zugleich ein neuerlich Anstoß an unsere Lebendigkeit.
Das Kind in der Krippe ist für mich die Hoffnung für Alles. Die Möglichkeit für Alles. Der Weg für Wachstum. Das Wissen über Leid und über Auferstehung. Bei Allem was uns widerfährt.

Ich liebe Weihnachten mit meinen Lieben zusammen zu sein und zugleich ganz still für mich im Herzen diesen Glauben zu feiern.

Ich liebe die Rauhnächte ruhig und inwendig zu verbringen. Bis übers neue Jahr zu den heiligen drei Königen.  An Silvester mag ich den kollektiven Gedanken dass Millionen von Menschen an etwas Gutes glauben oder wenigstens hoffen.

Diese Zeit hat was. Klar, wäre es mit Schnee noch schöner.

Klar wäre die Welt mit mehr Liebe noch schöner.

Klar wäre der Tag mit deinem Lächeln noch freudvoller.

Es gibt immer etwas was noch schöner wäre. Doch das Schönste bzw. das Einzige was wir immer nur haben, ist der Augenblick.
Und der fühlt sich für mich momentan so feierlich an. Jetzt und jetzt und jetzt.

Danke, wenn du dich und deine Liebe, deinen Glauben feierst und dies mit anderen teilst – so wie es dir möglich ist.

Es möge Frieden sein und eine für dich schöne Weihnacht.
Hab eine geweihte Zeit und sei ein Segen, der du bist!

Margarete, 23.12.2015

1 Kommentar

Margit
25.12.2015 11:25

Danke für diese ErINNERung!

Was denkst du?