Margarete Hohner

Was es denn heißt, wenn ich sage „geh raus und liebe“ fragst du mich?
Ja, ich weiß es sagt sich leicht „liebe“, doch wie geht das?
Ich kann nur mit dir teilen, wie ich es handhabe:
In meiner Wahrnehmung hat Lieben mehr mit Zulassen als mit einer aktiven Tätigkeit zu tun.
In meiner Wahrnehmung schmerzt Liebe niemals. Das kommt nur daher, weil sofort eine alte Angst mitschwingt, weil wir ja etwas wieder verlieren könnten.
Wahre Liebe geht niemals verloren!
Ich liebe wenn ich alle Widerstände los lasse – alle Vorstellungen wie etwas oder wie jemand zu sein hätte.
Wenn meine „abers“ in ein „aha, so ist das“ sich verwandeln und ich innerlich fühle was sich dabei in mir tut.
Wenn sich Tätigkeiten, die zum Alltag gehören und nicht so der Lebensburner sind, sich in eine Leichtigkeit verwandeln.
Wenn ich auch ganz alleine eine innere Wärme und Nähe wahrnehmen kann.
Nein, es ist nicht immer leicht. Doch das hat ja auch niemand behauptet. Es ist aber lebendig. Und es ent-wickelt uns.
Weg von dem „Haben-wollen“ in ein „Sein-sind“.
Es ist meine Wahl.
Nein, das heißt keineswegs dass es keine Menschen oder Situationen gibt, die mir sowas von auf den Arsch gehen. Doch ich schenke ihnen keine Energie mehr indem ich ihnen Widerstand oder Ärger schenke, alles Kraftverschwendung meines wertvollen Körpersystems. Das gehört für mich zur Selbstliebe. Ich lass sie links liegen, verweigere dem auch nur einen Deut von Aufmerksamkeit zu schenken.
Und wenn es diese – aus welchen Gründen jedoch trotzdem erfordert – schaue ich genau dahinter, was es mir sagen will.
Die Dinge sind meist nicht so, wie sie scheinen.
Doch raus gehen und zu lieben scheint mir die einzig richtige Wahl.
Stell dir mal vor, wo wir hinkämen, wenn alle das tun würden?
Um Gottes Willen!!! 

Margarete, 26.10.2015