Margarete Hohner

Geh raus und Liebe 1

27.10.2015 12:23 keine Kommentare

Manchmal denke ich mir schon, dass wir komische Wesen sind.
Da suchen wir unsere große Liebe (da fängt ja schon mal das Dilemma an) und verrenken und verzehren uns oft auf dieser Suche, vor Sehnsucht.
Dann glauben wir sie in Form von einer Person gefunden zu haben (wenn wir das so glauben, dann ist es wohl auch so).
Auf diese eine Person projizieren wir nun alles, was in unserer Vorstellung von Liebe denn so zu sein hat.
Wir haben sie gefunden und irgendwann fehlt uns aber dennoch mit der Zeit wieder etwas, wir fangen an Bedingungen zu stellen und irgendwer beendet diese „Liebe“ dann vielleicht wieder, oder wir machen lieblos weiter.
Vielleicht suchen wir wieder weiter (nächstes Dilemma), vielleicht taucht eine andere Person auf, die es dann sein könnte.
Oder vielleicht kommen wir auch sogar drauf dass die vorige Person eh die richtige war (oft merkt man erst den Wert wenn etwas fehlt).
Diese Spielchen beobachte ich alle immer wieder. Hab sie ja selber so oder so mitgespielt.

Kann Liebe weh tun, verschwinden oder war es dann nur eine Vorstellung von Liebe?

Unsere bisher gelebte Liebe auf diesem Planeten ist für mich irgendwie ein Paradox – oder – nicht wirklich Liebe, sondern eine Vorstellung wie Liebe zu sein hätte.
Sie nährt alles und zugleich lähmt sie irgendwie alles, macht uns phasenweise eher Matsch im Hirn anstatt glücklich im Herzen, hab ich oft das Gefühl, wenn ich mich umsehe.
Das große Dilemma an dem ganzen ist, dass wir Liebe immer an einem Wesen im Außen fixieren wollen/müssen/tun.
Warum sind wir uns selbst nicht genug?
Macht uns erst jemand anderer komplett?
Oder erfahren wir uns selber erst durch jemand anderen?

Ok, angenommen der/die Andere steht jetzt vor dir: woher weißt du dass er/sie das jetzt ist?
Glaubst du, dass es die EINE große Liebe gibt?
Warum wechseln dann die Menschen so oft?
In meiner Welt ist Liebe nicht (mehr) wechselhaft, sondern potenziert sich mit der Anzahl der Menschen, die mir offen begegnen. Egal ob Mann oder Frau.
Mit wem ich Sex habe, das ist wieder ein anderes Thema, das ist ein Wert, der für mich sehr wohl mit Liebe zu tun hat, aber unabhängig – rein technisch gesehen – auch lieblos gelebt werden könnte.
Jeden, jede, den/die ich jemals geliebt habe, ist in meinem Herzen, hat eine gewisse Zeit einen Anteil in mir berührt, mit Freude und vielleicht auch mit Schmerz.
Ich habe mich für die Liebe entschieden zu dem Menschen an meiner Seite. Dieses Gefühl einfach aufrecht zu erhalten, jeden Tag es neu zu wählen, perfekt vor meinen Augen sich zeigend. Sehr oft anders als gedacht, als erwünscht, doch immer anwesend, immer da, in den verschiedensten Formen.
Ich weiß, das ist jetzt schwer zu verstehen.
Und ich versteh die vielen anderen auch so schwer.
Dabei wäre es ganz leicht.
Geh raus und liebe.
Und schau was sich zeigt.

Die ganz ganz ganz große Liebe jedoch sollte pur uns selber gebühren.
Glaubst du, dass echte Liebe jemals als Leid gedacht war?

Die, die immer warten und hoffen und lieben und dann leiden – was sagen wir zu denen?

Das Leiden sollte zu Ende sein, es wird zuviel gelitten und zu wenig geliebt.

Wann und wie können wir endlich das Ende dieser Spielchen einleiten?

BODYPEACE – liebe bedingungslos durch und durch alles was dich umgibt und hör auf „da draußen“ zu Suchen

Margarete, 25.10.2015

Was denkst du?