Margarete Hohner

Meine BODYPEACE-Reise verläuft komplett anders als erwartet. Nein, im Endeffekt doch so, weil ich ja nichts erwartet habe, sondern einfach neugierig losstartete mit dem Satz „ich weiß es nicht, ich weiß gar nichts.“
Ja, ich geb zu, vielleicht war in der hintersten Ecke meines „Wollen-Hirns“ doch ein Gedanke, ob mich diese Reise so sehr innerlich befreit, dass ich vielleicht doch einige Kilos loslassen kann.
Dem ist jedoch nicht so. Nein.
Das mit den verlorenen Kilos meine ich.
Wenn du BODYPEACE daran misst, hör bitte hier auf zu lesen und spar dir deine wertvolle Zeit weiterhin irgendwas noch von mir zu lesen.

Doch, ich hab auf meiner Reise einen komplett neuen „Gefühlszug“ entdeckt.
Gestern Abend wurde dies mir so so bewusst.
Ich durfte gestern Abend mit meinen herzallerliebsten Urdrummer Freunden auf einer Sporgala einen Teil der Eröffnung trommeln.
Heiße 2 Minuten, doch ich für mich durfte davor einige Augenblicke in das Gefühl der Unendlichkeit eintauchen.
Wir waren das Finale der Eröffnung, die von Sportlern gestaltet wurde. Von Tänzer/Tänzerinnen , Turner/Turnerinnen am Reck, Barren, Boden, Ballkünstlern usw… wunderschöne Leute mit einem Körperausdruck, dass es eine Freude ist, diese Menschen ansehen zu dürfen.

Dann war da ein Moment – wir standen noch seitlich hinter den Vorhängen auf der Bühne und warteten auf unseren Einsatz. Wir konnten die Show von dort aus auf der Leinwand mitverfolgen, wie eben diese Sportler deren begnadete Körper in so einer wunderbaren Art und Weise dem Publikum präsentierten.
Kurz kam in mir der Gedanken hoch „wie gerne wäre ich das, könnte ich das, würde ich so aussehen, mich so bewegen können“ , dies ururalten Gedanken, diese Leier, die ich seit ich denken kann in mir trage.
Dann ging es in mir BÄMM und der Satz „Schatz, du bist das alles“ kam in mir hoch. Mir stiegen kurz Tränen in die Augen. Als ob mein Herz den anderen allen die Hand reicht. Frieden schließt.
Ja, ich bin das alles! Das alles sind Anteile von mir. Was ich äußerlich draus mache ist wiederum eine andere Geschichte. Doch die Zelle Mensch bin ich, in mir, in uns ist das alles angelegt, auf verschiedene Art und Weise. Ein Spielplatz der Möglichkeiten, ein Paradies an Ausdrucksformen, ein Feuerwerk an Gefühlen, ein Gefäß von unendlicher Fülle und meinereiner hat meine Ausdruckweise, nicht am Barren oder Reck oder als Modell…. sondern an der Trommel, an meinen Worten, meinem Job, meinem Muttersein, meinen Frausein, meinen Freundinnensein, meinen Kolleginsein, alles alles alles das sein, das uns ausmacht.

An den Taten wirst du sie erkennen.
Und niemand bestimmt welche Taten deine bzw. meine sein müssen um glücklich zu sein,
Einfach eine Wohltat für die Welt sein, indem ich endlich diese Vergleiche beende, weil sie uns von uns selber trennen.

Naja und dann ging ich mit uns UrDrummern „raus“ trommeln, wo dort im Publikum die „andern“ saßen. „Die Gesellschaft“ hübsch frisiert und gekleidet, Politik, Medien und weitere Sportler. Und das alles, alles, alles bin auch ich. Ja, ich bin auch Politikerin, mit jeden Wort das ich spreche oder jedem Schweigen das ich tätige.
Und ja, ich bin auch die oft Auffrisierte, die Geschminkte, die Schöne, die Reiche und die Bedienung bei der Gulaschssuppe oder dem Gemüseauflauf, die Ton- und Lichttechniker und die Reiniungsdame.

Wie viele ich doch bin und wie perfekt bis ins kleinste Atom.
Und es tut weh und gut zugleich.
Vor allem aber fühlt es sich lebendig an.
Und friedlich.
Friedlich, nicht im Sinne von ruhig und rosa.
Sondern friedlich, im Sinne von, es ist gut.
Es ist sehr gut.
Ich liebe uns.

BODYPEACE – du und ich und wir