Margarete Hohner

ich möchte dir gerne etwas sagen:
es geht nicht darum, dass dich jemand halten muss.
Du wirst gehalten.
du wirst getragen, umarmt.
Immer.
Es sind nur deine Gedanken und alten Programme,
die dir vorgaukeln, dass du bedürftig bist.
Fühl es, wie du umarmt wirst,
Tag für Tag.
Deine Sehnsucht ist ein Zeichen dafür.
Ein Beweis, ein Sog in eine Richtung.
Ein Brennen in dir.
Knie dich rein in dieses Brennen.
Halt es aus.
Halte dich aus.
Dein Liebesschrei nach jemand anderen,
ist immer nur ein Schrei zu dir:
Durch den anderen dich sehen zu können,
dich spüren zu können.
Versuch einfach einmal den Sog zu genießen.
Und vielleicht auch das – wenigstens stückchenweise –
nehmen zu können:
Dass es etwas gibt
dass größer ist als du.
Und dieses Größere – das bist wieder du.
In deiner umarmten Version.
In deiner von dir geliebten Version.
Unabhängig von einem einzelnen und
zugleich von dir und uns allen abhängig.
Wir bedingen uns gegenseitig.
Von unseren Umarmungen untereinander.
Von unseren Gedanken übereinander.
Von unseren Tun aneinander.
Von unseren Worten miteinander.
An uns.
Über uns.
Durch uns.
Und somit an dir.
Du bist Alles was du hast.
Und darum umarme dich und
damit zugleich auch mich.
DANKE

Margarete, 01.01.2016