Margarete Hohner

aus dem DICKICHt rein in den Trancetanz

5.08.2019 21:31 keine Kommentare

aus dem DICKICHt geschrieben:
Ich war jetzt 5 Tage in Kisslegg/Deutschland.
Trancetanzen bei Veit Lindau.

Ein Feld von 160 Menschen.
Alles war da:
Pure Sehnsucht, Trauer, Freude, Enge, Zerrissenheit, Schmerz, Freiheit, Kind, Frau, Mann, Ärger, Zorn, Wut, Power, Alles hat sich gezeigt.

Ich nahm wahr wie sich der Saft von Schweiß und Tränen vermischte,
ich hörte wie sich Schreie mit Lachen vermischte,
ich nahm wahr, dass sich mehr aufeinander zu – als voneinander weg bewegt,
ich nahm wahr, dass jedes DU ganz offen einfach nur wunderschön ist und mich mit öffnet.

Es gab sogar Momente, wo ich mir mein Shirt runteriß und im BH mittanzte, mir war scheißegal ob Veit oder jemand vom Team mich so sah, der Raum war nur mehr ein offenes Feld voll Vertrauen und Zartheit, mitten in der ganzen Extase und Wildheit. Ich liebte plötzlich auch den Schweiß an mir und um mich und alles was kam, diese extreme Intensität.

In dem Moment gab es meinen Körper nicht. Das Wort Figurproblem ist in diese Momenten null auf dem Schirm.
Ich nahm auch wahr, dass ich im Feld immer mehr Power und Kraft entwickeln konnte, obwohl ich vorher oft das Gefühl hatte, müde zu sein. Ich bewegte mich sowie ich es im normalen Alltag oft nicht mal zu denken wage.

Trancetanz ist mehr das Leben, denn unser Leben das wir führen.
Unser Leben stellt eigentlich die Trance dar: Dicht getaktet mit Gewohnheiten und Abläufen, die uns träge machen. Ist so meine Erfahrung.

Trancentanz dient Ent-wicklung. Abwicklung was weg darf, die alten Schichten von uns wickeln.

Es ist an der Zeit unsere Shirts der Enge, des Drucks und der Unlust uns vom Leib zu reißen. Scheiß auf Gewohnheiten und Scham, die Magie des Lebens passiert außerhalb davon. Ja, mag sein, dass ein wenig sterben mit drinnen liegt, es tut auch vieles dabei weh, doch danach fühlt es sich einfach frischer an, satter, echter, ganzer.

Extase nährt und gibt. Sie boostet alte Verkrustungen weg.

Und sie ist dann auch möglich wenn du „nur“
Kaffee trinkst und den Baum vor dir beobachtest.
Nach dem Tanz.
Vor dem Tanz.

Tanze dich. Du bist frei.

Wir sind Tanz, Exstase, Leben, Freiheit und Gebet zugleich.

Danke Leben, mich immer wieder an die Plätze zu führen, wo ich bin.

Was denkst du?