Margarete Hohner

26.03.2020 – Auszeit: ich schreibe einfach mal

27.03.2020 8:46 keine Kommentare

26.03.2020/ 8:11 Uhr
Selbst das Duschen und danachige Fliesen abwischen bekommen gerade eine andere Bedeutung, als bisher.

Bisher hatten sie meist keine Bedeutung, außer dass ich schnell etwas mache um dann und dann und dann…

Jetzt sitze ich frisch duftend hier vor dir. Die Fliesen glänzen.
So ziemlich jeden Tag das gleiche Spiel.
Und doch ist es nun etwas anders.

Klar brauen sich in meinem Kopf auch Gedanken, die
– fern ab von dem hier direkt vor mir –
etwas suchen,
was ich nicht weiß, was mir nicht gut tut.
Aber ich lass sie einfach spielen.
Und wenn sie etwas wirklich wichtiges entdecken,
hole ich sie rein vom Spielplatz und fühle mit ihnen.

Und sie bringen manchmal auch Gutes mit, von dem großen Spielplatz da draußen. Da fühle ich auch mit.

Mami hört euch allen zu, aber nicht alles muss ich glauben.

Die Welt ist, was wir daraus machen. Was für ein alter Spruch. Und sowas von wahr.

Was machst du grad aus und in deiner Welt?

PS: Wusstest du, dass das Emoji der betenden Hände ursprünglich als „high five “ gedacht war?

Die Dinge bekommen den Sinn, den wir ihm geben! 🙏

Unser aller Leben macht zutiefst Sinn.
Mein Duschkopf hat mir das heute morgen geflüstert, und der lügt nie.

Guten Morgen!

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26.03.2020 /10:30 Uhr

Hatte vorhin dienstliches Video- calling.
Und mir ist folgendes dabei aufgefallen:
solange der Chef lacht, lacht es auch in mir.

Er macht kein Drama,
er tut wirklich was er tun kann,
in einer Liebe zum Leben,
sitzt am Klavier und spielt uns vor,
geht barfuß in den Garten,
macht kleine Filmchen mit Übungen für unsere Patienten/Innen,
und wir alle dienen ihm,
dem Unternehmen in einer nochmal anderen Qualität als sonst.
Genau deswegen.

Das, was er jahrelang –
auch mir u.a.
– als seine laufende Gesundheits-NLP Schülerin
– uns gelehrt hat,
das, wovon er immer wieder gesprochen hat,
ist er.

In solchen Situationen kristallisiert es sich raus.

Wo die Flausch-Bausch-Redner sind und
wo die Herz-Lebens-Redner und Umsetzer sind.

Wessen Inhalt kommt jetzt auf die Erde
und was bleibt in der Luft hängen?

Ich bin sehr dankbar, diese Seite meines Chefs
genau jetzt so sehen zu dürfen.

Sowas trägt. Und es überträgt sich.

Auch ich will tragen und übertragen.
Und leben, wovon ich immer sprach bzw. spreche.

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26.03.2020/ 15:30 Uhr
Heute hatte ich einen einzigen wirklich wichtigen Auftrag zu erledigen:
Für Adrian Palatschinken (=Pfannkuchen) zu backen.

Jedesmal wenn er bei uns ist, wünscht er sich diese von mir.

Ich habe so einen Respekt vor allen Müttern dieser Welt, das jetzt so zu schaffen. Was für eine Herausforderung.

Ich habe zu Adrians Mama gesagt: Irgendwann werdet ihr von genau dieser Zeit sprechen, sie macht mit euch etwas.

Adrian genießt es, mit Mama endlich Zeit verbringen zu können. Manchmal fragt er nach seinen Freunden und warum er uns (Thomas ist sein bester Freund) nicht sehen darf.

Gestern habe ich dann eben Adrian Palatschinken für heute versprochen.

Und heute Vormittag war dann bei mir so viel los, dass sich alles ein wenig verzögerte.
Logo, dass er dann nachfragen ließ, wann denn die Palatschinken nun kommen.

Mit Freude und Liebe habe ich sie gebacken und auf die Straße gegenüber transportiert, ohne dass wir uns sehen.

Ich habe es ihm versprochen.
Ich habe es dem Leben versprochen.

Was haben wir unserer Seele versprochen, als wir hierherkamen?

Niemand hat gesagt, dass es leicht wird, aber es gehen Gerüchte um, dass es sich auszahlt.

Das hat mir Fluffinia, die Göttin der Palatschinkenindianer geflüstert.

 

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26.03.2020/ 23:54 Uhr
Neben mir liegt ein Schwung DVD’s (oder sagt man da CD’s?) mit alten Fotos, die beim Aussortieren zum Vorschein kamen.
Der eine Plan ist, diese alle anzusehen und abzuspeichern, was nicht eh schon abgespeichert ist.

Der andere ist es, sie ungesehen zu entsorgen.

Macht es Sinn, etwas im Außen abzuspeichern?
Die relevanten Dinge sind so und so in meinem Herzen und Zellen gespeichert.

Ich würde nur wieder überlegen, wieviel Kilos weniger ich auf den Fotos habe und mich wundern, wie jung ich damals aussah.

Ein Teil in mir, ist niemals älter als irgendwas gegen 30 geworden. Und niemals schwerer als um die 60 kg.

Und vermutlich würde ich auch in Schmerzen tauchen, wenn ich „meine“ Kinder noch als Kinder sehe, die längst als selbstständige starke wundervolle Frauen eigenständig im Leben stehen.

Alte Fotos sind alte Zeiten.

Momentan will ich mich nicht mit der Vergangenheit beschäftigen.

Warum auch immer.

Bitte keine therapeutischen Ratschläge jetzt von wegen Aufarbeitung oder so ähnlich.
Das brauche ich grad noch weniger als die alten Fotos.

Im Endeffekt ist die ganze Vergangenheit sowieso in mir.
Garantiert noch viel mehr als ich auf 100en von Fotos habe.

Ich will mein Leben täglich neu schreiben.
Jede Minute. Mit 53 Jahren und etwas mehr als 60 kg .

Gute Nacht, neue Welt, oder das Dazwischen was grad eben ist.

Was denkst du?