25.03.2020 – Auszeit: ich schreibe einfach mal
25.03.2020 / 12:57 Uhr
Sitze am Küchenfenster.
Die hohen Weiden biegen sich vor dem Fenster,
ein Vogelnest weit droben in den Ästen.
Das Zuhause der Vögel wird aufs Äußerste gerüttelt und geschüttelt.
Wie jetzt auch unser eigenes.
Es wirbelt ziemlich heftig.
Wie stabil ist unser inneres Haus gebaut?
Der Wind bläst stark.
Gerne würde ich ihn etwas besänftigen um dieses kleine Nest vor Zerstörung zu schützen.
Doch ich kann das nicht.
Niemand kann das.
Es gibt Elemente und eine Gewalt die stehen über den Willen von uns Menschen. Und das ist auch gut so.
Ich kann aber beten.
Dorthin, aus mir hinaus –
und zugleich in mich hinein.
An ein Element und eine Gewalt, die größer als das Alles ist.
Jeder Ast dieses Vogelnestes ist auch ein Ast meines Hauses.
Ich bete
für diese und alle Tiere,
für diese Weiden und alle Bäume,
für die Wälder und die Meere
für die gesamte Natur,
für alles was dem Leben,
der Liebe und
Gottes wundersamen Werk dient,
und für dich, für uns.
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25.03.2020 / 23:09 Uhr
Habe gerade noch ein paar dienstliche Mails bearbeitet.
Auf der einen Seite ist es jetzt wichtig, dass ich Dinge zu Hause klar trenne, damit nicht alles zu wischi waschi verschwimmt – andererseits brauche ich – gerade jetzt, auch das Gefühl von Freiheit.
Und die Dinge dann zu tun wann ich es will, gaukelt mir ein Gefühl von Freiheit vor.
Heute bekommen unsere Patienten fast um Mitternacht Mails, oooh, wie außergewöhnlich.
Naja und so hantle ich mich von Tag zu Tag und schaffe mir meine kleinen Abenteuer.
Mit Wellen von Urlaubsgefühlen bis hin zu Fragen „wie-würde-jetzt-mein-Begr
Alles total ok. Weil ja nur Gedanken.
In Wirklichkeit sitze ich da und schreibe, um mit euch in Kontakt zu bleiben. Wer auch immer das jetzt liest.
Der ganz normal Corona-Wahnsinn.
Danke, es geht mir gut, ich bin gesund.
Gute Nacht.