Margarete Hohner

2. – 3.12.2020 / erstes „Single-Einkaufen“ und erster Schnee 2020

13.12.2020 9:40 keine Kommentare

02.12.2020 / 11:23 Uhr

 

Nach dem Umzug und dem Ankommen begegnet mir nun das Leben tagtäglich ähnlich wie vielen von uns.

Mal süß und mal bitter.

 

Ja, ich lebe jetzt alleine, doch das war ich länger schon.

Alleine allein zu sein fühlt sich weniger alleine an, als zu zweit, bemerke ich.

Mein momentaner Alltag besteht aus Arbeit in der Praxis, in der Wohnung räumen, ein wenig Wäsche waschen (da begeistert mich gerade mein Wasch-ball, ohne Waschmittel), ein bisschen kochen, Hörbuch hören, zeichnen, handarbeiten, atmen, beten, Mensch sein eben.

 

Ganz unspektakulär. Das ist momentan gut so.

Beim Einkaufen für eine Person tue ich mir noch etwas schwer. Das ist unlustig.

Was will ich da genau?

Nur einkaufen, was ich will, ist ungewohnt.

Man muss da klarer sein, merke ich.

Werde es so einrichten, dass ich einmal die Woche auf dem Markt den Großteil meiner Nahrung kaufen werde.

Und mir Einkaufszettel schreiben.

Denn irgendwie – bin ich schon noch etwas „lost in space“, merke ich.

Es gibt so viel, doch ich brauche viel weniger von dem Vielen.

Es gibt aber auch viel, von dem ich mehr brauchen würde.

 

 

***

 

03.12.2020 / 21:47 Uhr

 

Erster Schnee.

In was für eine friedliche zauberschöne Landschaft selbst das graueste Grau sich unter dem Weiß des Himmels verwandelt.

Wie gut Schneeluft riecht.

Klar und kühl.

 

Ging heute Morgen extra langsam um alles inhalieren zu können.

Mit den Augen, der Nase und dem Gefühl.

 

Nachdem wir heute durchgehend bis 14:00 Uhr Dienst hatten, freuten meine liebe Kollegin Diana und ich uns heute dreifach schon auf unser gemeinsames Mittagessen.

 

Sie bringt Gaben auf den Tisch, ich bringe Gaben auf den Tisch.

 

Und wir tauschen zusammen, das tun wir oft, sonst auch immer mit unserem Chef und unseren anderen Kolleginnen.

Jeder kostet, überall wo er will, wenn er/sie will.

Jeder gibt und nimmt.

 

Es wird geteilt und am Tisch gemeinsam genossen.

Wir zünden uns dazu eine schöne Kerze an.

 

Und wir wünschten uns einen schönen Advent, eine gute Zeit.

Wie habe ich dieses gemeinsame Essen heute wieder genossen.

 

Es ist so schön, gemeinsam an einem Tisch zu sitzen und Gaben zu teilen.

 

Das habe ich immer schon geliebt.

Gemeinsamen Mittagstisch oder gemeinsames Abendbrot.

 

Gespräche am Küchentisch.

 

Und ich durfte später im Schnee und bei Abendsonne dann wieder nach Hause gehen.

 

Was gut ist, dürfen wir nicht übersehen.

 

Egal, welche Zeiten auch immer sind.

 

Foto: zauberschöne Steinkunst made by Ilona Diensthuber

 

 

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