Margarete Hohner

Entscheidungen statt Bäume und Urteile fällen

18.03.2015 11:25 keine Kommentare

Dies geschah gestern vor meiner Nase, vor meiner Haustüre:

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Eine ganz ganz tiefe Wut und Ohnmacht breitete sich in mir aus. Schon lange beobachte ich dieses Bäumefällen überall. Und jetzt passiert es genau vor meinen Augen.
Nach Anruf bei der Genossenschaft war die Begründung, dass sich Anrainer wegen Beschattung, Vogelkot und Laub auf den Autos beschwerten. Innerlich braute sich in mir sofort ein Riesengedankenplan auf, wer steht auf meiner „Verdächtigenliste“ und wehe, ich komme dem drauf….
Mich hatte dies alles so aufgeregt und ein Gefühl kam in mir hoch, als ob ich versagt und nicht genug dafür gekämpft habe. Diese Ohnmacht, hilflos zusehen zu müssen, schüttelte mich durch und durch. Als ich beim Fenster raussah, sah ich die Amseln, die den Baum suchten, doch da war jetzt alles leer…
Irgendwann ließ ich mich einfach aufs Bett fallen und fiel plötzlich in einen fast komatösartigen tiefen Schlaf. Nach ca. einer Stunde wurde ich wach und spürte einen tiefen inneren Frieden. Die Traurigkeit war und ist auch jetzt noch da, doch zugleich ist eine Art Friede dabei.

Diese Aktionen sind nichts anderes als eine Außenansicht unseres derzeitigen Bewusstseinszustandes. Die Bäume erfüllen deren Aufgaben immer still und sie sorgen immer wieder von selbst dafür, dass Nachkommen weitverstreut nachwachsen. Wir brauchen uns nicht um die Bäume Sorgen machen, sondern um uns Menschen.
Wenn der Mensch in dieses Naturschauspiel eingreift und somit nicht nur wertvolle Sauerstoffspender, sondern auch Plätze für Tiere zerstört, zerstört er im Endeffekt sich selbst. Und wir alle sind in dieser Kette mit drinnen. Mit jedem unnötigen Autoweg den wir zu Fuß zurücklegen könnten, mit jedem Blatt Papier dass wir unnötig ausdrucken, mit jedem unnötigen Wasserverbrauch, Plastiksack und vielen mehr, das auch ich oft unbewusst tue.

Doch ich glaube fest daran, dass der Mensch von Natur aus gut ist! Das Schlimme ist, der „Nebel“ – die Unklarheit, in der wir gescheiten Menschen immer noch herumstolzieren, die verlorenen inneren wahren Werte.

Mein Anliegen ist es, immer mehr den Blick immer in Richtung Chance, Veränderung, Bewusstwerdung und Lösung zu halten. Und ich glaube fest daran, dass viele Menschen ebenso denken und da geht mein Herz auf.
Ich sehe es jetzt schon: diese Aktion in meiner Umgebung hat Wellen geschlagen. Es ist nicht allen egal. Ja, diese Bäume sind gefällt, ich kann es leider nicht mehr ändern, sie fielen als äußeres Zeichen unserer Unbewusstheit. Die Baumstumpfe sind ein tägliches Mahnmal.

Wohin will ich nun meinen Fokus legen?: Was ich tun kann. Vermutlich werde ich eine Unterschriftenaktion für neue Bäume hier starten und dies hier unterstützen:
http://www.plant-for-the-planet.org/de/informieren/idee-ziel

und dies hier:
http://www.iplantatree.org

und wenn du auch etwas in diese Richtung kennst oder weißt, was wir tun können lass es uns bitte wissen!

Es wird immer solche und solche Menschen geben. Nicht um Bewertung in gut oder schlecht gehts mir. Sondern in welcher Welt möchte ich leben? Was kann ich dafür tun um mich so darin zu erfahren, dass ich weiß mein Bestes gegeben zu haben?
Ich entschuldige mich, Menschen als Volltidioten beschimpft zu haben, da sie nicht anders handeln können, als sie es eben tun. In deren Welt haben sie schlicht und einfach einen Auftrag ausgeführt. Bei genauerem Hinfühlen bleibt mir nichts als Mitgefühl, wenn dir so etwas wurscht ist, wehrlose Lebewesen (sowohl Tier als auch Pflanzen) zu zerstören, wieviel Leid muss in diesem Körper stecken?
Mein innerer Auftrag ist ein anderer, als dieser Wut jetzt noch weiter Energie zu schenken.
Ich möchte wissen WOFÜR ich etwas tun kann. Ob Mensch, Tier oder Baum.

(Dass mir dies alles wieder kiloweise Schokotrost bescherte, ist wieder eine ganz andere Geschichte.)

Bedanken möchte ich mich hiermit bei meinen Trommelfreunden, die mir gestern Abend eine besonderen Stütze waren!!! Ich habe diesen Abend als Dank an alle Bäume gewidmet.

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