Margarete Hohner

Wenn du plötzlich nicht mehr bist was du denkst

6.10.2015 23:52 1 Kommentar

Auf meinem BODYPEACE-Weg mache ich täglich neue Erfahrungen.

Und wie ich dies geniesse. Es ist mein Weg und zugleich mein Prozess. So viel Neues tut sich auf, wenn ich wach aufs Leben lausche.

Nun kommt ein eher ernüchtender Satz, doch für mich ist er die Erlösung und zugleich ein Weg in die Freiheit und Lebendigkeit.
Der Satz lautet: „Ich bin nicht das, was ich immer dachte“
Ich bin gar nichts von dem! Nicht mal das „aber“ das sofort folgen würde.
Weil das alles Konstrukte waren. In meinem Kopf. In meinem Denken.
Jahrelang schwerst aufgerüstet durch das Außen. Von Kindheit an.

Es folgte auf diese Erkenntnis kein Drama und kein Verlust meines Selbstwerts. Gar nichts.
Im Gegenteil. Es taucht eine Ahnung von Frieden in mir auf. Und darin ist alles enthalten.
Ich empfinde mehr Liebe denn je für mein Leben und die Existenz.
Meine Blütenblätter tun sich gerade immer weiter auf.
Ich beginne nun endlich wieder etwas zu fühlen. Eine Ahnung von Sinn taucht auf.

Wie kann ich erklären was ich meine bzw. beobachte und fühle:
Je weniger wichtig ich mich als Person nehme, desto intensiver spür ich mich als Gesamtes!
Ich weiß, es klingt vielleicht komisch, doch ich empfinde es so.

Ich übe mich darin, aus dem Moment heraus zu handeln. Nicht mehr und nicht weniger. Mehr bedarf es nicht. Das ist alles.  Täglich. Immer mehr. Ohne dabei an etwas anderes zu denken.
Und wenn ich an etwas denke, dann so dass mir bewusst wird, dass ich das nicht bin. Sondern ein laufendes System in mir. Jahrelang programmiert.

Und ich weiß, dass ich genau nichts weiß und auch nichts wissen muss. Und sobald ich in diesem „Nichts-wissen“ in Frieden bin, taucht so ein tiefes „ja“ am Leben auf und es kommen Gefühle hoch!
Und das ist diese neue Erfahrung. Dieses Gefühl. Vom Verstand ins Herz fällt mir grad ein.
Mein BODYPEACE Weg ist, wieder ins Gefühl zurückzukommen. Keine Ahnung, wohin mich das noch führt.

An Lebensratgebern bin ich inzwischen übersättigt. Ich habe sie jahrelang wie ein Schwamm aufgesogen. Um kompletter zu werden. Ganz. Vollkommen.
Doch – ich hab vergessen, ich bin jeden Moment vollkommen. Genau wie du.
Jedoch, das alles hat mich hierhergebracht. Es werden mich Sätze berührt und geführt haben. Genau wie mich Menschen bewegt und berührt haben.

Und – wenn du dich als das loslässt, was du denkst zu sein – nimmst du dich zum ersten Mal so richtig wirklich an. Ich spreche selbstverständlich immer nur von meinen persönlichen Erfahrungen und Empfindungen. Diese „du“ Form taucht immer wieder von selber auf drum lasse ich sie so.

Nicht viele werden mich jetzt verstehen. Vielleicht auch niemand. Selbst das muss nicht mehr sein. Wie befreiend.

Es gibt mich nicht mehr so wie ich mich erdachte. So wie ich dachte zu sein oder sein zu müssen.

Es gibt mich nur mehr so wie ich in den jeweiligen Moment etwas mache. Und was ich dabei fühle. Das war im Endeffekt eh immer so, nur war mir das nicht bewusst.
Und das ist der himmelhohe Unterschied!
Ich habe viel im Wachkoma verbracht. Dinge getan und etwas anderes dabei gedacht. Welche Verarsche an das Leben. Welche Unterdrückung an Gefühlen.

Weil meine Gedanken immer dieses „wenn-dann“ Programm fuhren.

Logo, dass das nicht von heute auf morgen geht. Das ist jetzt ein Training, Übung.
Doch diesen Satz zu sich zu sagen „du bist nicht das was du denkst“ und in dieser Haltung zu sein, das macht schon was mit mir.

Weil ich nichts mehr sein muss, beweisen muss. Sondern einfach Tun aus dem Sein.

Dies kann aber nur funktionieren, wenn ich endlich meine gesamten Rollen ablege. Meine Schauspielrollen. Und das ist nicht leicht. Weil es manchmal leichter ist eine Rolle zu spielen, als ein Gefühl auszuhalten.

Doch ich habe gewählt zu vertrauen. Das Leben hat immer Recht, ist einer meiner Lieblingssprüche. Was ich jetzt einfach tue, ist zu fühlen was ist. Genau jetzt.

Ab dem Moment wo du dir selbst scheißegal bist, taucht tief tief unten eine Kraft aus dir auf, der du nicht scheißegal bist und das hat absolut nix mit dem zu tun, was du immer glaubtest sein oder tun zu müssen.

Genau da sehen wir uns.

BODYPEACE, bin am Weg.

Margarete, 5.10.2015

1 Kommentar

SANDRA
11.10.2015 21:44

Liebe Margarete, ich danke dir so sehr für die Erinnerung, dass ich bereits in jedem Moment VOLLKOMMEN bin! Mit diesem Ausspruch werde ich nun trainieren, wenn mein Verstand mir einzureden versucht, dass ich erst dann vollkommen bin, wenn ich den passenden Job habe, wenn ich den passenden Wohnplatz habe, wenn ich, wenn ich, wenn ich.....Mein Leben findet in der Zukunft statt. Pausenlos. Schluss damit! Ich brauche meine Energie im JETZT, denn JETZT ist der Moment zu handeln, zu fühlen, zu leben! Gute Nacht! SANDRA

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