Margarete Hohner

02.01.2021 / „Mein“ Silvester

9.01.2021 10:14 keine Kommentare

02.01.2021 /22:10 Uhr / Rückblick auf Silvester

 

Da war die Möglichkeit für ein zauberschönes, ruhiges Silvester. In einer wunderbaren Gegend mit zwei wirklich lieben Menschen.

Irgendwann nach 22:00 Uhr verspürte ich den Drang, ganz alleine zu sein, verabschiedete mich, wünschte vorab einen guten Rutsch und ging nach oben in „meine“ Gastwohnung.

 

Ich spürte es schon in mir hochkriechen, eigentlich seit Tagen:

Dieses schwere Traurigkeitsmonster, das gar keinen Auslöser mehr braucht, sondern einfach in dir hochkriecht, egal, ob der Moment grad passt oder nicht.

 

Mein Wunsch war, es einfach hochkommen lassen zu können. Und damit ganz alleine zu sein. Denn ich wusste, dass mir das niemand abnehmen konnte. Dieses Ding wollte durch mich durch.

 

Aber grad zu Silvester???

 

Erst mal ging ich damit duschen.

Tränen, Spucke und Wasser rannten irgendwann vereint warm an meinem Körper runter.

 

Etwas später kam eine WhatsApp Nachricht einer meiner Töchter. Eine liebe Nachricht.

Ich schreibe ihr nur kurz von mir und lehne ihr darauffolgendes liebevolles Angebot dankend ab, darüber zu reden.

 

Das Ding lässt sich nicht wegreden.

 

Ich sehnte mich nur danach, einfach mit dem Sein zu können was grad ist. Und diesmal war es eben diese Traurigkeit , die da sein wollte.

 

Irgendwann nach 23:00 Uhr ging ich ins Bett, ließ Weinkrämpfe meinen Körper durchschütteln und schlief erschöpft damit fast ein, bis ich dann von unten den „Klang“ von Sektgläser hörte und aus der Ferne Raketen und Knaller, es dürfte Mitternacht sein.

 

Ich lag im dunklen Zimmer und starrte in die Nacht.

 

Es ist der 31.12.2020 und das neue Jahr beginnt.

Meine Augen brannten.

 

Kurz wollte mal mein Kopf ein Drama stricken und mich in eine Opferrolle drängen.

 

Es kam zum Glück schnell der Satz in mir „genauso ist es jetzt perfekt.“

 

Und das war es auch.

Weil es ehrlich war.

Wer sagt denn, wann etwas wie zu sein hat?

 

Ich bin dankbar für diese besonderen Momente, Tage, dieses besondere Silvester in dieser besonderen Zeit.

 

Es gibt auch keinen Marzipanschwein-Vorsatz fürs neue Jahr von mir, den ich mir jetzt freudig auf mein Vision Board knalle.

Nur die Entscheidung – sooft wie es mir möglich ist – ehrlich das Leben durch mich sein zu lassen.

So wie es sein will.

Und nicht wie ICH es will.

Denn das, was ich immer wollte, ist nicht so. Wozu noch weitere unnötige Zeit vertun?

 

Ich pfusche dem Leben nicht mehr drein.

Es wird mich führen.

Ich gestatte dem Leben mich dafür zu nehmen, bestmöglich den Weg meiner Seele leben zu können.

Und am 31.12.2020 wollte es eben weinend in die Dunkelheit schauen.

Wer sagt, dass das nicht gut ist?

Ok, vielleicht nicht vorzeigefähig,

aber allemal lebensfähig und

der „Kater danach“ ist klar und frisch.

 

Danke, Leben

Foto: Symbolon-Karte „Der Quantensprung“

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