Margarete Hohner

Freitag, 11.12.2020 / 20:50 Uhr

Als ich im Jahr 2012/2013 meine Coaching Ausbildung bei Veit & Andrea Lindau machte, ging ich einmal zu Andrea und fragte sie, ob denn nicht mal Veit kurz in der Pause Zeit für mich hätte, denn ich habe da ein persönliches Problem, das ich ihn in Ruhe fragen wollte.

„Nein“, sagte sie, wenn ich eine Frage habe, dann soll ich sie vorne vor allen an Veit stellen.

Das war eine meine ersten Erfahrungen mit „Sharing“ – etwas teilen.

Ich war zuerst direkt entsetzt. Wie kann das sein? Das ist doch so persönlich und bei mir ist das schon besonders arg und bla bla bla rotierte es in mir.

Bis ich über Wochen dann mehr und mehr erkannte, lernte und am eigenen Leib erfahren durfte, was es macht, wenn jemand den Mut findet „raus“ zu gehen und offen und ehrlich über seine/ihre Baustelle zu sprechen.

Wir waren 101 Personen, das heißt, dass du vor 100 Personen „auspackst“.

Und je mehr offen auspackten, ein desto vertrauensvolleres Feld entstand.

Als ob wir uns gegenseitig berühren würden.

Ich habe sogar heute noch Kontakt zu manchen, (obwohl ich damals die einzige Österreicherin war).

Du bekamst das Gefühl jeden immer besser kennenzulernen, denn egal, was da draußen geteilt wurde, betraf dich selbst garantiert auch mit.

Es gibt keine „persönliche“ Probleme, die nur eine einzige Person betreffen. Es gibt menschliche Herausforderungen und niemand, niemand von uns Erdenmenschen ist davon befreit.

Und dies ist auch der Grund warum ich hier so offen schreibe.

Damit du dich nicht alleine mit deinen Gedanken fühlst. Nichts an dir oder deiner Situation ist falsch, du bist auch nicht komisch oder anders und du bist, ebenso wie ich, – sorry – auch nicht besonders.

Wir sind alle einfach eine wunderbare bewusste „Spezies“, die sich mehr verbinden, denn trennen sollte.

Meine Geschichte ist nur eine unter 8 Milliarden, doch meine Sehnsucht ist haargenau die gleiche, wie in jeden von uns.

Dieses Wissen, dieses Spüren verbindet, wenn man es sich bewusst macht.