Margarete Hohner

Leben ist eine ewige Punktlandung

15.04.2017 17:26 4 Kommentare

Ich bin mir nicht ganz sicher,
ob Konzepte,
Programme,
Seminare,
ob wegatmen,
durchmeditieren,
durchfühlen,
das Herz davor schützen,
Abstand nehmen,
drüberlächlen,
drunterreden,
ignorieren,
durchgehen,
drüberschlafen,
durchanalysieren,
wegschreien,
klangverwandeln,
sich bis zur Geburt zurück neuprogrammieren,
…u.v.m….

in einem modernen Wort genannt:
„aufarbeiten“

bei den hunderten Ausdrucksarten von Menschheitszuständen in irgendeiner Form jemals wirklich etwas bringt.

Es kommt doch so und so alles, alles wieder.
Es gibt keinen Schutzpanzer fürs Herz.
Sag mir, wie würde der aussehen?
Und warum haben den nicht längst alle und wären somit Verletzungen längst nicht mehr möglich?

Ich glaub, ich hab die letzten Jahre so sehr sehr vieles probiert.

Und bin mit allem gescheitert.
Und bin mit allem wieder aufgestanden.
Dort wo ich sowieso immer war.
Und bin mit und an allem gewachsen.

Als immer wieder die gleiche.
Meine Geschichte ist unveränderbar.
Nicht jedoch meine Haltung dem Allen gegenüber.

Wenn etwas scheiße ist, ist es scheiße und tut schlicht und einfach weh.

Wenn etwas schön ist, ist es schön und tut schlicht und einfach gut.

Und das alles mehrmals täglich im Wechsel. Wo und wie immer sich das auch auswirken mag.

Ob nicht das ALLES die „Botschaft“ und einfach das Leben ist?
Inzwischen – sogleich ich es mir bewusst mache – mag ich nix mehr anders haben, als wie es jeweils ist, DENN:
Alles taucht auf und verschwindet sowieso wieder.

Also sag mir, wozu das ganze Getue etwas anders haben zu wollen?
Was wollen wir aufarbeiten?
Was ist das Ziel von aufarbeiten?
Eine ununterbrochene Gefühlskette an Glückseligkeit?

Ich verspür bei diesem Wort „aufarbeiten“ schon langsam einen Würgreiz.
Wir können uns nicht aufarbeiten. Denn dann wären wir weg 😉 .

Ob nicht ein schlichtes einfaches, offenes „JA“ der Stein der Weisen ist?

Ich hab das von den „Alten“ im Heim gelernt.

Irgendwann vergessen wir sowieso wieder alles und tauchen gaaaaanz woanders hin.
Dann steht ein neuer Teil in uns auf.
Diesen bei dem Gezerre hier auf Erden in sich zu fühlen, macht mich still, verstärkt mein „ja“ auch wenn mich wieder mal was „trifft“.

Leben ist eine ewige Punktlandung, da wo du bist. genau so.

Kein Leid und keine Freude dauert ewig.

Und Leben heißt „ja“.

Und von genau das aus will ich täglich gehen, um Gutes zu tun, gut zu sein.
Selbst wenn’s mir nicht so gut geht, ist es verschissen gut.

4 Kommentare

Heidrun
16.04.2017 3:13

Du sprichst mir total aus dem Herzen, Du mutige Frau. Machst mir immer wieder Mut, zu dieser Sichtweise auch zu stehen. Ein tolles Geschenk zum Tag der Auferstehung, so wunderbar formuliert. Dankeschön

Helga
16.04.2017 9:35

Liebe Margarete Danke wiedereinmal für Deine "aufweckenden" Zeilen. Eigentlich wäre es so einfach , das Leben, ganz einfach bewusst Ja zu dem was ist , und LEBEN .

Ikara
16.04.2017 15:43

Vollkommen . aus . dem . Herzen . gesprochen <3< <3 <3 Wunderbar, Danke, liebe Margarete

Anke
17.04.2017 7:01

So isses. Das Beste am Aufarbeiten waren die Werkzeuge, mit dem was hochkommt gut sein zu können und Mechanismen zu verstehen.

Was denkst du?