Margarete Hohner

(M)ein Transformator zum Glück – der Wald

16.05.2016 22:24 2 Kommentare

Was, wenn alles ganz anders ist als wir immer dachten?

 

BODYPEACE habe ich mein letztes „Herzensprojekt“ genannt, indem es darum ging/geht Frieden mit dem eigenen Körper zu schließen. Angelehnt an mein Buch, das ich vor einigen Jahren schrieb (es isst wie es isst) und ging immer wieder mit der Frage schwanger „was macht mich wirklich glücklich?“

Seit ich denken kann, hat mich das Thema Figur fast besessen und alles, alles was ich unternahm oder nicht unternahm hat(te) direkt oder indirekt damit zu tun.

Meine gedachte Geheimformel und tief eingebrannter Glaubenssatz war

„schlank = glücklich“.

 

Mein Buch und BODYPEACE sollten mein endgültiger Befreiungsschlag davon sein.

Und ich schüttelte mich nach allen Seiten:
Erst mal schüttelte ich meinen Verstand samt all meinen Denkweisen. Und erhoffte insgeheim immer noch, dass sich das figürlich auf mich darniederwirkt.

Hat es jedoch nicht.
Zumindest nicht äußerlich.

So setze ich mir einen „stillen Druck“ indem ich mit meinem Wunsch und zugleich meiner größten Angst, nach draußen ging. Eine Riesenerfahrung, die ich niemals missen möchte – doch, danke liebes Leben, wieder mit anderem Ergebnis als im entferntesten gedacht.

Das Leben ist echt nicht doof: dem ist sowas von scheißegal was du willst, wenn es nicht das ist, was das Leben durch dich will 😉 . Du wirst immer wieder auf dich zurückgeworfen.

Ich wollte übergewichtige Frauen durch meine „Leidensgeschichte“ erreichen und mit meiner Begleitung uns alles etwas erleichtern. Gemeinsam ist es leichter. Quasi: Jammern oder Schönreden im Kollektiv könnte uns vielleicht erlösen.

Mein System war inzwischen jedoch so gescheit, die einzige Wahrheit zu sprechen, indem ich sagte „ich weiß es nicht“ und ging einfach mal los. Vortrag, Mini-Workshops, Abende, Impulse, Schreiben…

Eine meiner größten und erstaunlichsten Erfahrungen der letzten Monate waren, dass mich mehr schlanke Menschen für BODYPEACE ansprachen und anschrieben, als übergewichtige.

Und ich konnte es nicht glauben. Was weiß denn eine Schlanke, was eine Dicke durchmacht?

Ich spürte eine innere Arroganz, die sich – mir völlig unbewusst – inzwischen wie von selbst in mir entwickelt hatte:
Ich bin doch die Ärmste, weil „zu rund“.

Es kommt der Gedanke in mir hoch, dass sich der Grad unseres Menschseins hier auf Erden mit dem Grad unseres Opfer- Nichtopfer-bewusstseins jeweils stärkt oder schwächt.

Und noch „lustiger“: ich dachte immer, ich habs längst kapiert 😉 ABER:

 

Wollen ist ein Wunsch in eine Zukunft 

 

Solange ich mir Friede wünsche, befindet sich etwas mit mir im Krieg.

Solange ich damit rausgehe bin ich nicht bei mir, ist es immer ein „zeigen-wollen“.
Solange ich darüber schreibe, rede und denke ist es noch lange nicht so.

Ich muss/darf/kann es nur das LEBEN und SEIN.

Wollen ist Zukunft, Sein ist jetzt.

Also: Bin ich Friede.
Wäre so der Ansatz.
Gefolgt von der Frage: Bin ich es wirklich?
Shit, da ist wohl doch noch ein Stückchen hin.

Doch ich kann es momentweise erahnen und darauf stehe ich extrem.

 

Innerhalb von Momenten gibt es etwas, wo ich sofort (glücklich) BIN

 

In den letzten Wochen ergaben sich so einige Möglichkeiten zu hören, was das Leben mir sagt. Einfach gesagt: ich hielt phasenweise meine Klappe (auch die IN mir). Indem ich einfach lauschte welcher Gedanke nach dem Gedanken kam bis … der Verstand in mir sich mal zur Seite legte und etwas Tieferes hervorlugte – oft hilft mir auch Mantrasingen oder meine BODYPEACE-Übung.

Und beobachtete während meines Tages, welche Gefühle in welchen Situationen in mir hochstiegen:
Ich wurde auf der einen Seite ruhiger und schrieb immer weniger – obwohl ich doch so gerne schreibe.
Und – auf der anderen Seite kristallisierte sich meine ganz ganz große Liebe immer mehr heraus, es zog mich immer mehr dorthin-
es ist und war und bleibt immer:

Der Wald.

Egal, was in mir los ist, im Wald finde ich meine Heilung, meine Lösung, meinen Trost und meine Antworten.

Der Wald kommuniziert mit mir.

Wenn jemand im Wald redet empfinde ich das als störend, als ob jemand einem anderen ins Wort fällt.

Ich sehen einen Baum und mein Herz lächelt.


Es ging nie um meine Figur oder um Friedenswünsche

Es ging und geht wohl darum, was ich geben kann. Ohne mich verbiegen oder anpassen zu müssen. Ich kann nicht etwas geben, wenn ich etwas haben (oder weghaben) will.

Wer glaube ich zu sein, als dass meine Figur auch nur im entferntesten eine Rolle für irgendeine Form von Erfüllung, geschweige denn eine Rolle zum Wohle dieser Erde spielt?

Und doch weiß ich zugleich, dass meine Figur, nur ein Ausdruck vom Denken so vieler Komponenten darstellt. Möchtest du der Körper von deinem Denken und Handeln sein?

Ich bin damit nicht alleine. Bei mir drückt es sich in der Form meiner Figur aus. Bei jemanden anderen eben anders.

Wir haben alle unseren – vermeintlichen – Makel. Der jedoch keiner ist. Was, wenn genau der (von dir gedachte) Makel der Weg ist?

Niemand ist einen Deut weniger oder mehr wert als jemand anderer. Und – jetzt kommt wieder dieser „spezielle“ Satz: „wir sind nicht getrennt“.


Such dir deinen Transformator (wo anders als du bisher gesucht hast) zu deinem  SELBST-BEWUSST-SEIN

Der Wald ist mein Transformator. Denn dort atme ich anders, schwinge ich anders, gehe ich anders, dort bin ich. Dort bin ich mir selbst bewusst.

Kann sein, dass es bei dir etwas anderes ist.

Was ich sagen will, ist, dass das was dich zurzeit sowas von beschäftigt, vielleicht gar nicht das Thema ist, sondern ein Hinweis zum Weg? Des Pudels Kern kann aber auch ganz woanders vergraben liegen.

Wir frage meist nach zwei Richtungen:
1. was wollen wir?

2. was wollen wir nicht?

Und überall ist das Wort „Wollen“ drinnen. Und wir laufen bettelnd und leidend umher – wünschen uns, etwas möge doch bitte anders sein.

Mich haben die Fragen „was tut mir jetzt gut? was erfüllt mich? wo tanzt mein Herz?“ auf meinen Friedensweg geführt.

Und: unter Friede stelle ich mir – für mich – keinesfalls vor, dass ich als Eremit alleine meditierend lächelnd einen Satori nach dem anderen erlebe, sondern dass ich dieses Leben und den Weg mit dir/euch sowas von geil finde und niemals mehr Friede suche.

Denn ich bin es. Im Wald. Und möge es auch sonst noch überall so sein.

Margarete, 16.5.2016

2 Kommentare

sylvia lielacher
17.05.2016 7:11

Liebe Margarete - danke wieder einmal für deinen Text, deine Schwingung, dein Sein, deine Inspiration - ja und ich hatte gestern auch ganz sanfte und gleichzeitig starke und wirkungsvolle Erlebnisse in der Natur und speziell im Wald - ich saß unter einer uralten Linde, ich saß und lag im hohen Gras und den ganzen Tag über konnte ich diese Verbindung dieses Kommunizieren, das ich nicht beschreiben kann fühlen - ich war den ganzen Tag so eins mit mir, so glücklich, so verbunden mit dem Leben und auch Gedanken, die da waren und kamen konnten dies nicht ändern oder beeinflussen und dies gelingt mir nur in einer totalen Absichtslosigkeit, so wie Überraschung, so wie ein unerwartetes Geschenk - auf einmal ist es da - so wie DU - du bist und auch einfach da in meinem Leben und tust mir sooo gut - DANKE

SANDRA
23.05.2016 12:35

WOW.....deine Zeilen heben mich fast aus den Socken. So genau und zielsicher sind sie in meinem Herzen gelandet! Ich danke dir!

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