Margarete Hohner

Wie bewegst du was an deinem Körper?

22.09.2015 19:34 1 Kommentar

Bewegung, Bewegung, Bewegung
Alles bewegt sich – alles dreht sich.
Die Erde, das Leben, die Tage, die Menschen, die Meinungen, die Gedanken.
Eine immerwährende Bewegung. Überall eh immer alles.

Und dann kommen so gescheite Leute und behaupten, wir sollen uns mehr bewegen, sportlicher sein.

Das Universum selber katapultiert uns zigmal um unsere Achse, die Erde und um die Sterne oder worum auch immer. Jetzt gerade zB stehen wir vermutlich am Kopf – kommt nur drauf an von wir die Erde betrachten.

Unsere Gedanken bewegen uns doch nonstop, vor und zurück und dann wieder ganz von vorne. Zigtausend Male am Tag.
Wenn die Gedanken-Bewegung, die wir sinnlos in unserem Hirn, als Muskel-Bewegung an unserem Körper umleiten könnten, würde wir alle total durchtrainiert sein.

Doch sie manifestieren sich nicht als schön straffe Muskeln.
Weil dies eben keine Bewegungen aus deinem Inneren heraus sind. Nicht deine ureigene Bewegung. Denken hängt viel mit übernommen Programmierung zusammen. Doch darum gehts hier nicht.

Nun, aus irgendeinem Grund hatte eine größere Vorsehung dies wohl so geplant, dass wir unseren physischen Körper bewegen und uns dafür bewegliche Gelenke bzw. Körperglieder geschenkt.

Ok –  und damit sind wir nun in unserer Sitzarschwelt gelandet.

Gratulation.

Uns bleiben nun 2 Möglichkeiten:
1. pumpen, pumpen, pumpen, trainieren, rennen, schwitzen oder
2. ein schlechtes Gewissen haben weil wir nix tun und uns wie ein Versager fühlen

Mein BODYPEACE Projekt möchte jedoch einen Weg außerhalb dieser 2 Punkte finden. Einen Weg des „was ist für mich möglich“ anstatt „ich werde wieder versagen“.

Wir sind keine Versager! Vielleicht ein wenig verschlafen, ja, aber keine Versager. Wir sehen nur in die falsche Richtung. In die des „Nein“ anstatt in die des „ja“. In die des ewig weit entfernten Zieles, anstatt nur in die der einzelnen kleinen Schritte.

Meine Überzeugung war immer, Sport muss groß weit und stark sein. Viel und schnell. Volle Power. Wettkampf. Siege.

Und – da haben wir wieder dieses oft unnötige Denken – bevor ich mir diese Qualen antue, hat mein System schon auf „no, never“ geschaltet und mich davon abgehalten und mein Schweinetiger sowas von gebrüllt.
Einmal hab ich 2003 bei einem 10km-Lauf teil:
mein 10km Lauf

 

So, nun jedoch bin ich auf meiner BODYPEACE-Reise und was wäre ich für eine Reiseveranstalterin die selber nicht zuvor sämtliche Gebiete gründlich erforscht und neu entdeckt.

Und jetzt sag ich dir was:
Sie bewegt sich doch. Ganz miniklein.
Ich sag dir nun wie – die „richtigen“ Sportler bitte ich jetzt um Nachsicht – doch für mich ist das nun alles ab sofort als ein (ausbaufähiges) workout zu betrachten.

Also:

1. morgens Luftfahrrad fahren (kommt alles in Schwung und ich kann dabei noch liegen 😉

2. Buch lesen:
-wenn ich im am Rücken liegend ein Buch lese, ziehe ich den Unterbauch ein-somit stülpt sich der Beckenboden nach vor, den spanne ich zugleich mit an, lockere alles wieder, spanne wieder alles an,  und das mache ich zig zig mal. Geile Übung 😉

-wenn ich am Bauch liege und ein Buch lese, zwicke ich die Arschbacken zusammen und hebe zugleich immer abwechselnd die Beine von der Unterlage, manchmal gestreckt, manchmal abgewinkelt, zig zig mal

4. wenn ich am Laptop Videos schaue, stütze ich mich mit beiden Händen am Küchenverbau ab und mache quasi Liegestützen beim Verbau. (Füße am Boden, Schrägstellung des Körpers und die Hände auf der Arbeitsfläche abwinkeln und ausstrecken, auf und ab) zig zig mal

5. wenn ich Zähneputze gehe ich in die Hocke soweit ich kann und dann wieder hoch, zig zig mal

6. meine Spezial-Lieblingsübung: die erkläre ich aber ein andermal, sie verdient es extra erwähnt zu werden

7. wenn ich einkaufen gehe, packe ich meinen Rucksack und gehe zu Fuß in den Ort

8. mein Auto parke ich absichtlich weiter weg um einige Schritte gehen zu können

9. Lift und Rolltreppe nur wenns sein muss

10. Gehen, gehen, gehen

11. immer wach bleiben, wo ich kleine Übungen einbauen kann und für Ideen offen sein wie zB: Yoga für Späteinsteiger

Das ist es jetzt für mich. Genau so. Das sind Dinge, die mir Spaß machen, die ich in meine Leben integriert habe. Und wenn ich einen Tag nur stundenlang ein Buch gelesen haben, habe ich was für Bauch und Po, Rücken und irgendeinen Teil der Beine gemacht.

So, und nun erzähl mir du nochmal ich tue nichts.
Achso, nein, sorry, das war ja meine Meinung. Die ich somit revidiere.

Sicher gäbe es viel mehr, doch es gäbe auch viel weniger.
Von wo aus will ich mich beobachten?
Von der Seite des Versagers oder von der Seite des Könners?

Und dann reise ich weiter auf meiner BODYPEACE-Körperreise: zB kam mir in den letzten Tagen das Bedürfnis, etwas für meine Balance zu tun, denn ich hab da so meine Schwierigkeiten 🙁 .

Bin dann heute an einem meiner Lieblingsplätze in den Wald marschiert und bin auf einem gefällten Baumstamm balanciert. Zig zig male.

IMG_2075 IMG_2076

Weißt du, wie ich das genossen habe?

1. Zuerst die kleine Angst jedoch zugleich Neugier, alles wackelig (der Stamm lag locker), bin zigmal wieder runtergesprungen

2. dann erste kleine Erfolge, drauf stehen bleiben können

3. das Gefühl beim Balancieren mit den Händen in der Wirbelsäule und im Rücken etwas Gutes zu spüren

3. die nächsten Erfolge, auf dem Baumstamm langsam gehen können

4. die nächsten Erfolge, am Ende und Beginn des Baumstammes umdrehen zu können ohne runterzufallen

5. – dann die Herausforderung BABÄÄÄM: alles barfuß, ich will das pur auf meinen Füßen spüren – weg mit den Schuhen und Socken

6. wie geil war das.

7. als Inspiration: zweimal kamen Personen vorbei und sagten, dass sie das als Kind auch immer gemacht hatten und gar nicht wissen, ob sie das noch könnten – und gingen weiter, doch ich weiß, dass sie weiter drüber nachdenken werden und vielleicht heimlich wo üben werden;-)

Ja, so sieht sie zur Zeit aus, meine BODYPEACE-Reise. Das jetzige erste Monat (von 9 Monaten) habe ich den Füssen gewidmet. Und um die kümmere ich mich nun besonders. Denn nicht ein einziger Schritt ist selbstverständlich. Sie tragen alles! Ich liebe euch meine Füße! Zeigt mir, was ihr noch wünscht und tragt mich weiterhin so perfekt wie bisher. Danke.

Klein, aber in Freude geh ich meine Schritte.
Weil es mir heute nur mehr um die Gefühle im Moment dabei geht.
Und nicht mehr was ich womit erreichen möchte. Denn das erfolgt sowieso am Weg.

BODYPEACE
Margarete, 22.09.2015

1 Kommentar

Tamara
23.09.2015 14:31

Ein wunderbarer Text, liebe Margarete. Danke dafür! Bewegung soll Freude machen. Wenn ich versuche, mich über den Verstand zu "überreden", mache ich entweder sofort dicht oder ich mache dann doch Sport aber es macht mir keinen Spaß. Ich habe einige Anregungen für den Alltag mitgenommen und werde sie direkt mal ausprobieren. Schön, dass es dich gibt und du hier im Internet präsent bist. Alles Liebe, Tamara PS: Wenn du magst, schau doch mal auf meiner Bewusstseins-Seite vorbei: www.facebook.com/herzensweg

Was denkst du?