Margarete Hohner

Weichst du gerne vom Weg ab?

4.05.2016 11:58 keine Kommentare

Der Start ist immer eindeutig klar.

Kennst du das:
du gehst in einen Raum um dort etwas bestimmtes zu tun oder zu holen und machst dann dort etwas ganz anderes als du ursprünglich vorhattest und irgendwann – im Laufe des Tages – fällt dir „das ursprügliche“ wieder ein.

So geht es mir ganz oft.

In der Wohnung, in der Arbeit, bei Projekten, beim Schreiben und beim Denken.
Ich starte mit Vorhaben X los und lande bei der Tat Y.

Und was hab ich mich immer immer wieder darüber geärgert.

Darf ich dir was sagen?
Ich habe mich entschieden, über nix mehr was ich bin, tue oder nicht tue, nicht oder anders schaffe, weiterhin noch zu ärgern, sondern mich zu freuen!

Jeglicher Ärger, den wir uns selbst gegenüber schüren, verfehlt genau das was wir sein sollten: Glücklich im Moment.

Ich geh mit so vielen Vorhaben in den Tag, in den Moment rein – und irgendwas in mir – ist es aber sowas von scheißegal was MEIN Plan ist und macht „seinen Plan.“

Ja, der Start ist immer klar, der Vorsatz, das Vorhaben, die Richtung, der Plan.

 

Was, wenn der Weg sich permanent verändert?

Ist es eine Tragik, wenn ich, anstatt – wie vielleicht am Vortag geplant – die Bücher auszusortieren, die Blumen umtopfe?

Oder wenn ich am Laptop meine Ordner ordnen möchte und dann bei geiler Musik hängenbleibe und die nächste Trancetanzmusikliste zusammenstelle?

Oder wenn ich einkaufen gehe und die Au mich zu einem Spaziergang ruft?

Oder wenn ich die Schere von der Küche holen will – und dort dann entdecke dass ich Hunger habe und vor lauter Genuss den ursprünglichen „Scherenauftrag“ längst vergessen habe  (meist, bis ich wieder zum „Ursprung“ der Handlung zurückkehre und heute lache – mich früher ärgerte).

Ich weiß ja wirklich nicht, wie das bei dir ist. So tickt Margarete 😉 .

Was habe ich immer die Menschen bewundert, die ganz klar step by step alles erledigen. To-do-Listen abhaken.
Ja, ich mach das auch, nur in einer komplett anderen Reihenfolge: Während meinem  TO entsteht schon wieder ein neues DO das dann eben getan wird. Anstatt abzuhaken kann ich eher neue Punkte dazuschreiben die bereits getan sind.

„Mein System“ funktioniert wirklich frei von jeglichen Regeln, Strukturen, Plänen und Vorschriften – eher im Gegenteil.

Als ob etwas in mir immer gegen das rebelliert, was mein Denker denkt und mein Vorhaben vorhat.

 

Und: Es ist gut so.

Die einzige Möglichkeit in Frieden damit und gesund zu bleiben, ist zu lächeln und zu sagen

„es ist gut so“.

Inzwischen lächle ich wirklich darüber. Auch die Menschen, die mich kennen. Manchmal ist es ja auch wirklich lustig.

Ich erledige immer etwas anderes als geplant. Was nicht heißt, dass ich nichts tue. Im Gegenteil.

Kreativer Chaot sage ich inzwischen ganz liebevoll.

Passend dazu habe ich auch keine Orientierung. Schicke mich wo hin und warte wo ich lande…. 😉 . Doch noch nie in meinem Leben war ich am falschen Ort.

 

Im Kleinen kann das Große ersichtlich werden.

Ich finde es nicht unwichtig rauszufinden WIE wir ticken, um damit in Frieden kommen und dann lächelnd und klarer so zu gehen. Es  fällt dann das Vergleichen und Anders-sein-wollen endlich weg. Es wird Energie frei,  für sich, mitsamt seiner perfekten Unperfektheit.

Während des Tuns ist es unerheblich, ob dieses Tun einem Punkt meiner Liste entspricht, sondern ob es mich währenddessen erfüllt.

Wie oft habe ich mir vorgenommen „mich zu ändern“ – heute nenne ich sowas Selbstablehnung. Und logo, dass mich das Leben immer wieder auf mich zurückwirft und alles was mich ärgert wird mir noch mehr gezeigt.

Sag mir: worin liegt der Sinn, sich über sich selbst zu ärgern? Wem bringt das etwas? Was verbessert sich dadurch?

Aber bitte nicht zu verwechseln mit „mich zu entwicklen“ – dies will ich solange ich lebe.  Und genau diese Erkenntnis, über die ich hier schreibe, ist ein Teil meiner Entwicklung.

 

Mich aus mir selbst heraus zu entwickeln dient uns allen.

Egal ob klar strukturiert und nach Plan, oder ob kreuz und quer: wir sind alle göttlich.

Inzwischen bin ich überzeugt:
von einer anderen Ebene her gesehen, passen wir in unserer Verschiedenheit perfekt zusammen. Wie ein Puzzle.

Also, versuche nicht so perfekt zu sein, wie jemand anderer (du glaubst dass er/sie es ist), denn damit verbiegst du etwas an deinem eigenen göttlichen (Puzzle-)Teil, der so perfekt mit allen anderen zusammenpasst.

Wir sind keine genormten gleichtickenden Zielerfüllungsmaschinen, sondern einzigartige Seelenwesen auf dem Weg.

So zu gehen wie ich bin und nicht, wie ich immer glaubte sein zu müssen möge mein Weg sein.

Margarete, 4.5.2016

 

 

Was denkst du?