Margarete Hohner

Was gibst du, um zu….?

14.03.2016 12:06 1 Kommentar

Welch ein Wochenende, welch ein Leben!
Aufgetankt, neue Lebendigkeit gespürt, tiefe innere Freude empfunden, Leben gefühlt, Momente gefühlt, Wesentliches gesehen, Unwesentliches erkannt, Wege erahnt und neue Schritte entschieden:
Am Freitag war ich bei einer lieben Freundin auf einem „Frauenabend“, den sie sehr liebevoll mit Heiltänzen gestaltet.
Samstag und Sonntag war ich beim zweiten Modul eines Trommelwochenende.
Meine Essenz, die Freitag Abend sich ganz klar zeigte und sich – sogar auch in Form von nächtlichen Träumen – über das ganze Wochenende mir präsentierte war das „Weglassen von Außen, das Cutten von Bändern, das Aushalten von mir SELBST“.

Und zwar in dieser Form, dass ich bewusst darauf achte, was ich für andere tue, um für MICH ein gutes Gefühl zu erhalten und was ich einfach aus dem Moment für das Leben tue (denn da ist ein Riesenunterschied!).

Beim Tanzen tauchte in mir der Satz „ich verlasse euch alle und schlafe mit dem Leben“ auf, der mir ziemlich krass vorkam, mich direkt erschreckte. Vermutlich hätte ich sonst nicht reagiert und darüber kontempliert.
Im Endeffekt gehts um eine für mich total wichtige Botschaft in Richtung Freiheit.
Meine Art Freundlichkeit zu zeigen, Menschen zu unterstützen, für andere da zu sein, in Not einzugreifen, bei Hilferufen zu kommen usw… kommt oft daher, weil ich die Saat des „gebraucht werdens“ in so vielen Handlungen, Aussagen usw. (unbewusst ?) gesät habe.
Wenn ich dir helfe, indem ich lieb bin, wenn ich dir das Gefühl gebe, du kannst immer auf mich zählen, wirst du mir immer ein guter Freund/Freundin/Kind/Mutter/Großmutter/Mann/Lehrer usw. sein.

Dieses Wochenende hab ich geistig alle diese Bänder durchtrennt.

Denn – durch mein „gemeintes Gutsein“ – nehme ich den Personen deren Eigenkraft, Eigenerfahrung weg.
Gut gemeint ist weit weg von Gutes zu tun.
Das Leben meint es immer gut. Nur wer glaube ich zu sein, es besser zu wissen als das Leben und irgendwo immer eingreifen zu müssen um es „gut zu machen“?
Es ist ein tricky Ego Weg. Es geht immer um mich. Das ist klebrige Hilfe. Das ist Ziehen und Zerren.
Ich schenke dir was und wehe du bedankst dich nicht.
Wenn ich nicht aus Freude an dem Akt des Schenkens schenke, ist jedes Geschenk eine Last und kein Geschenk!

Jetzt ,wenn ich alle alle loslasse (am schwersten war es bei meinen „Kindern“ – die längst erwachsene große starke liebevolle Frauen sind), ordnet sich Vieles neu.
In mir habe ich momentan Schmerz empfunden und ein Bild gehabt, alleine da zu stehen. Ich sah mich komplett alleine. Und fühlte es.

Doch jetzt steh ich da so wie ich bin. Mein SELBST. Und nur von da kann ich dich sehen. Ohne meinen „Klebe-Liebesfilm“ darüber.

Ohne dir helfen zu wollen, damit du mich siehst.
Ohne dich lieben zu wollen, damit du mich liebst.
Ohne jederzeit dir wissen zu lassen, dass ich immer für dich da sei, denn das kann und will ich nicht.
Kein Mensch kann IMMER für jemanden da sein.
Sorry, ich schreib von meiner Erfahrung-Erkenntnis. Geh schon wieder zu mir 😉 .

Also, nein, ich kann nicht für irgendwem von euch abrufbereit jederzeit da sein.
Wenn das Leben mich in Situationen schickt, wo Not an Frau/Mann/Kind/Tier/Baum ist, egal ob du mein Freund, Kind, Fremder, Alter, Schöner oder Dicker bist, will ich dem Leben dienen, dadurch dass ich genau in diesem Moment handle.
Und sorry, es ist mir dann scheißegal ob es du bist oder wer anderer.

Weil – wenn ich für nur „von mir bevorzugten“ Menschen geistig in permanenter Hilfestellung oder „Liebesgedanken schickend“ unterwegs bin, nimmt mir das meine Kraft für den Augenblick und meine/unsere wahre Mission.

Die für mich nur das ist, das Leben anzunehmen, so wie es kommt. Und dass ich dabei wach bin. Zu sehen, wo ist dabei JETZT „mein Part“, wo werden hier meine Hände und mein Herz gebraucht? Und so zu gehen.

Wenn ich sie alle loslasse von meiner gutgemeinten klebrigen Gedankensaat – wird automatisch eine reine, klare Kraft frei, die Menschen (an denen ich geistig klebte) in deren eigenen Kraft zu entlassen.
Erstmals ein vermeintlich kühler Wind. Doch er klärt und öffnet Augen und Tore zum wahren Leben.

Ich bin immer da.
Für das Leben.
Wie es sich mir präsentiert.

Ein Schritt Richtung Freiheit.
Dafür und damit hab ich dieses Wochenende getanzt und getrommelt.
Manche mögen mich jetzt vielleicht für herzlos halten, doch ich war noch nie so klar und ehrlich in meinem Herzen wie jetzt.

Weil ich deines endlich frei lasse, denn wir alle können auf eigenen Herzensfüssen stehen.
Und dann kann wahre Liebe fließen.
Und dieses „wenn du, dann ich…“ Gebrabbel hört endlich endlich auf.

DANKE, in Liebe,
Margarete, 14.3.2016

1 Kommentar

Margit
17.03.2016 8:50

Danke von Herzen für deine klaren Worte, die auch mir Freiheiten geben, für mich und die "Meinen" und für all die, die mit mir "verbandelt" sind!

Was denkst du?