Schwesternbriefe Amadea/Margarete 13. – 16.10.2020
SCHWESTERNBRIEF von Amadea
13. Oktober 2020
Alles ist Energie.
Gleiche Dich der Frequenz der Realität an, die du
möchtest und du kreierst diese Realität.
Das ist keine Philosophie.
Das ist Physik.
Albert Einstein
Liebste Margarete,
Ich danke dir für deinen wundervollen Brief!
Heute habe ich wieder meine Mama besucht. Bin jetzt auf dem Heimweg.
Gestern hatte die Kantonsrätin Barbara Müller eine Zusammenkunft mit den drei höchsten Chefs der Schweizerischen Bundesbahn, SBB.
Sie hat ihnen erklärt, dass es nicht in der Kompetenz der Kontrolleure liegt, die Menschen hart an zu gehen, wenn sie keine Maske tragen. Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen keinen Mundschutz tragen können, würden so diskriminiert.
Ausserdem müsse jeder Mensch mit gültigem Fahrausweis befördert werden. ( Es wurden sogar Leute aus dem Zug geschmissen….)
Siehe da! Es hat gefruchtet!
Weniger Kontrollen auf den regionalen Zügen und die Dame im Intercity hat keine Bemerkung mehr gemacht.
Ich kämpfe ja nie. Ich lebe meine Wahrheit und stehe dafür hin. Bin gut informiert und lasse mich nicht von meinem Weg abbringen.
Ich empfinde das Bahnfahren ohne Maske als Energie halten, als Vorbild zeigen, dass es anders möglich ist.
Vermutlich ist es ähnlich, wie damals, als ich Linus nicht zur Schule geschickt habe.
Heute gibt es ja schon ganz viele Eltern, die ihre Kinder frei lernen lassen….
Meine Mama hat sich so sehr gefreut! Wir haben Wirsing Rouladen gekocht und ich habe ihr geholfen ihre Winterkleider aus zu sortieren.
Heute hatte sie ziemliche Schmerzen.
Es geht ihr nicht jeden Tag gleich gut.
Da die Sonne schien, konnten wir auf dem Balkon essen. Sie kann noch immer nicht raus gehen und so kam sie doch ein bisschen an die frische Luft.
Heute wurde mein Pullover fertig! Habe schon lange nichts mehr für mich gestrickt. Das letzte war die petrolfarbige Flauschjacke als ich bei dir war.
Als nächstes stricke ich einen Winterpulli für Aimé. Freue mich drauf!
14. Oktober 2020
Ich war gestern soooo müde! Bin um 19 Uhr im Bett gewesen.
Heute war ich schon auf dem Markt, im Bioladen und sogar in einem Supermarkt.
Ich habe am Morgen die Kommentare zu deinem SCHWESTERNBRIEF gelesen.
In der Schweiz ist bestätigt worden, dass der Staat keinerlei Ermächtigung hat, Bussen auszusprechen. Leider weiss das fast niemand.
Ich selbst sage niemandem, was er oder sie tun soll. Jeder muss das ganz alleine entscheiden.
Mein Rat ist es einfach, sich sehr gut in den alternativen Medien zu informieren.
So, und nun verlassen wir dieses Thema.
Eins möchte ich trotzdem noch anfügen. Es ist ok, wenn Erwachsene COVID-19 spielen, doch lasst wenigstens die Kinder da raus! Es bricht mir fast das Herz, wenn ich 6 jährige Kinder mit Mundschutz sehe, oder Eltern, die sich mit Maske über ihr Baby beugen. Das ist ein absolutes no Go!
Am Samstag war ich im Fahriété, wie der Name schon sagt, ein fahrendes Variété, das Freunden von mir gehört.
Troubatix trat auf. Sechs Liedermacher-Freunde, die ihre Ferien damit zubrachten im Bauwagen umherzureisen und in verschiedenen Städten der Schweiz Halt zu machen und ihre Lieder vorzutragen.
Es tut so gut, gemeinsam fröhlich zu sein, zu lauschen, zu lachen und sich über die Gaben von Menschen zu freuen.
Es waren auch Freunde dort, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe.
Das ist das wichtigste für ein gesundes Immunsystem. Gemeinsam etwas erleben, uns freuen, umarmen und erzählen.
19. Oktober 2020
Gestern gab es eine Pressekonferenz des Bundesrates. Sie haben die neuen Massnahmen verlesen.
Das traurigste daran ist, dass sie den Menschen nicht mehr in die Augen sehen können. Sie haben kaum vom Blatt aufgesehen.
So viel Angst und Schrecken, die wieder verbreitet werden.
Es macht mich müde und braucht so viel Kraft.
Über deinen zweiten SCHWESTERNBRIEF habe ich mich auch so sehr gefreut! Wie schön, dass du eine Wohnung gefunden hast!
Wie gerne würde ich dich besuchen kommen, doch momentan sieht es nicht nach Reisefreiheit aus….
Übermorgen bekomme ich Besuch von Narayani Frei…. sie sind mit dem Wohnmobil unterwegs nach Portugal.
Ich freue mich sehr! Ich glaube, das letzte Mal haben wir uns vor etwa vier Jahren gesehen.
Auch so eine schöne Facebook Freundschaft….
Wie sehr habe ich es doch heute genossen, wieder mal bei Sonnenschein unterwegs zu sein!
Es war zwar bitterkalt wegen der Bise, doch blauer Himmel und Sonnenschein tun einfach so gut!
Ich war beim Selbstpflückfeld und habe Endiviensalat und Wirsing geholt.
Also, der Weg übers Feld, vorbei an den Bauernhöfen. Mag ich im Herbst sehr gerne, da es dort länger Sonnenschein gibt.
Ja, momentan gibt es Tage, wo es wohl nur darum geht zu versuchen in meiner Mitte zu bleiben, mich an der Fülle des Herbstes zu erfreuen und die Freiheit in mir selbst zu finden.
Für mich ist die Situation viel schlimmer, als damals, als ich acht Tage im Gefängnis sass.
Wenn ich aus dem Fenster sehe, leuchtet der kleine zunehmende Mond und erinnert mich daran, wie lächerlich die menschlichen Machtspiele doch sind….
Das rote Blatt auf dem Asphalt finde ich wunderschön.
Ich liebe es, immer wieder besondere Blätter zu entdecken. Ganz besonders mag ich das rot der Brombeerblätter…
Auf meinen Spaziergängen sammle ich Rosskastanien, um selbst Waschmittel herzustellen. Ich erfreue mich an solchen Projekten. Leider gibt es hier oben nicht all zuviele Kastanienbäume.
Ich hab dich so lieb und freue mich, dass du mitten in den Abenteuern stehst!
Alles Liebe für dich!
Amadea
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SCHWESTERNBRIEF von Margarete
„Es gibt nur zwei Arten zu leben.
Entweder so, als wäre nichts ein Wunder
oder so als wäre alles ein Wunder.“
(Albert Einstein)
Mittwoch, 14.10.2020
20:09 Uhr
Liebste Amadea!
Liege jetzt gerade in einem Bett in einem Hotel in Wien (bin dienstlich hier), direkt beim Prater. Wenn ich beim Fenster rausschaue sehe ich einen alten großen Kastanienbaum und dahinter zwei Riesenräder vom Prater.
Und darüber der Himmel, der heute nur grau weinte.
Mir war heute phasenweise auch immer wieder zu weinen zumute, einfach so. Und so wie es kam, ließ ich es da sein und so verging es dann auch wieder so von selbst wie es ungebeten kam. Es rannten keine Tränen, doch da war so eine große Traurigkeit in mir.
Keine Ahnung was genau diese dann wieder wegbläst. Jetzt gerade ist es wieder ganz leicht in mir.
Wenn ich jetzt links zur Garderobe schaue, hängt dort meine blaue Jacke, die ich mir vor 6 Tagen in Bad Aussee gekauft habe.
Wie ich Bad Aussee liebe.
Wie ich Wien liebe.
So verschiedene Welten.
Und jede hat ihren eigenen Zauber und Geschenke.
In den letzten 7 Tagen habe ich in 4 verschiedenen Betten geschlafen.
Und niemals hätte ich gedacht, dass ich das mal machen werde und mir das sogar gefällt.
Ich genieße auf irgendeine Art und Weise dieses Wanderleben, das ich gerade lebe. Ich bin nirgends zu Hause und dennoch mehr denn je in mir.
Mein gesamtes Leben war auf Ordnung, Plan, Struktur, Harmonie und Wohlfühlen aufgebaut. So wurde ich erzogen und so lebte ich es weiter. Und ich schätze es bis zu einem gewissen Grad immer noch sehr.
Doch in mir drinnen dürfte wohl auch eine Abenteurerin leben. Eine, die nichts von Struktur und Vorhersehbarkeit wissen will. Die einfach das Leben nehmen will wie es kommt, die auch spontan sein darf.
Im letzten Brief habe ich geschrieben, dass ich mir nicht sicher bin ob wir einen Ort beseelen, oder ob ein Ort uns beseelt. Ich liebe es, dieser Frage nachzugehen und überall zu beobachten und spüren.
Hier jetzt zB ist es ein relativ nüchternes Hotelzimmer mit Bad. Alles duneklbraun/grau, weißes Bett, kleiner Tisch. Fertig.
Sobald ich aber meine heiligen Gegenstände, meinen Duft von Duschgel und Lavendellotion, meine schöne Lektüre und nur das kleine Licht einschalte und daneben schöne Musik höre, wandelt sich diese Nüchternheit in pralles Margarete Leben. Ich weiß nicht, ob das schon Seele ist, aber ich weiß dass es sich nach Wärme anfühlt.
*
Habe heute gesehen, dass auf facebook das 33. like auf meinen letzten Schwesternbrief an dich kam. 33 Menschen haben sich doch die Zeit genommen so viel Text zu lesen. Das sind sehr viele, in dieser schnelllebigen Zeit, in der nur rasch alles runtergescrollt wird. Das hätte ich nicht für möglich gehalten, doch es freut mich. Du hattest damals Recht, die Texte so lange bleiben zu lassen.
Wer will, taucht mit ein.
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Bei mir steht im Moment die Wohnungssuche sehr präsent da. Was für ein Ritt. Bis vor einer gewissen Zeit war ich nicht bereit, überhaupt danach zu suchen, weil es so unvorstellbar für mich war. Inzwischen kann ich mir Wohnungen ansehen und mir vorstellen darin zu wohnen, doch die „richtige“ war noch nicht ganz dabei. Je mehr ich mir ansehe, desto näher komme ich dem was mir gefällt, aber desto schwieriger wird es auch.
Heute habe ich 2 schöne Wohnungen abgesagt, weil sie einfach zu teuer waren. Zu wichtig sind mir auch andere Dinge, als dass ich auf alles verzichte nur um in einer großen teuren Wohnung leben zu können.
Oh, Carina ruft grad an….
Freitag, 16.10.2020
21:54 Uhr
Am Küchentisch in Ebelsberg.
Wenn ich jetzt irgendwo aufs WC gehe, weiß ich nicht mal mehr wohin ich mich drehen muss um die Spülung drücken zu können. Das fällt mir auf, seit ich so oft woanders schlafe.
Heute Vormittag habe ich mir direkt in der Stadt eine Wohnung angesehen. Doch die Straße und das Grau des gegenüberliegenden Blocks haben mich so deprimiert, dass ich ganz schwer dann noch lange im Regen ging und es mich innerlich „drückte“.
Zumal es heute überall grau war.
Dafür habe ich ein wunderschönes rotes Blatt fotografiert.
So ein Wunder der Natur. Inmitten all dem Grau.
Heute war ich nicht im Rot, sondern eher im Grau unterwegs.
Dass ich mir dann noch ungesundes Essen und Schokolade gekauft und gierig verschlungen habe, machte die Situation nicht leichter, im Gegenteil. Doch Mensch ist oft auch schwach. Alte Muster.
Nachmittags fiel ich dann in ein „Koma“ (ich vermute, dass es etwas wie ein Zuckerschock war), da bin ich fast ohnmächtig und unfähig irgendetwas zu tun. Schlief dann ca. ½ Stunde und blieb dann noch lange liegen.
Dick eingekuschelt in meine Engeldecke, weil mir auch kalt war.
Beobachtete draußen den grauen Himmel und den Regen und hörte dabei das neue NENA-Album. Ich liebe ihre Texte sehr.
„Der Tag rinnt mir vorbei“, denke ich mir.
Und ich habe heute nichts getan. Denke ich mir.
Darf das so sein?
Fühle mich fast wie gelähmt.
Was kostet mir so viel Kraft und Energie?
Plötzlich – wie aus dem Nichts – treffe ich eine Entscheidung für eine Wohnung, wo ich bis heute Zeit hatte mit der Antwort. 2 Stunden zuvor sagte ich noch zu einer Freundin, ich werde auch diese Wohnung (die 6te!) absagen, weil ich dachte es kann ja noch eine besser kommen.
Und ich glaube, dieses ewige „sich-alles-offen-halten“ kostete mir so viel Kraft. Die ganzen letzten Tage war es so, wenn ich genau hinschaue.
Sofort, als ich mich dazu entschied, der Dame meine Zusage schrieb, war alles Schwere und Müde von mir wie weggeblasen.
Also, liebste Amadea, ich habe mich für eine bestimmte Wohnung entschieden. Hell und sonnig, klein und fein. Leistbar und ich kann täglich zu Fuß zur Praxis gehen.
Wie freue ich mich wenn du mich dort dann besuchst, mein Gast bist.
Nun kann Leben wieder klar fließen, die nächsten Schritte dafür gesetzt werden.
Meine erste Wohnung allein. Wie das wohl sein wird?
Ich werde es erfahren.
Neubeginn, Wandel.
Habe vorhin gelesen, dass heute ein Neumond mit der Botschaft: „in Liebe gehen lassen“ ist. Energetisch der stärkste Tag des Jahres, der Tag des Wandels, der Erlösertag.
Passt ja perfekt.
Es ist jetzt 22:12 Uhr und ich fühle mich müde. Angenehm müde.
Es war doch kein Tag, der einfach nur so dahinrann.
Ich habe das rote Blatt gesehen.
In Liebe,
deine Margarete