Margarete Hohner

marga-kommt-an 19./22.11.2020

27.11.2020 13:10 keine Kommentare

Eintrag vom Freitag, 20.11.2020  / 10:53 Uhr

 

War gerade draußen Altmüll entsorgen.

Als ich rausging bemerkte ich, dass ich seit 3 Tagen (ich habe mir Urlaub genommen) nicht einen Schritt draußen war.

Und ich mag auch noch gar nicht so wirklich raus.

 

Es ist fast so wie in einer neuen Beziehung.

Du möchtest nirgendwo anders sein.

Als ich von unten dann wieder in meine Wohnung kam, war es wie eine kuschelige Umarmung.

Ich bin frisch verliebt. In diesen Platz, wo ich jetzt leben darf.

 

Er schenkt mir Wärme und Geborgenheit.

Gott, hoffentlich werde ich nicht zu einer schrulligen Einsiedelerin.

 

Schrullig ist ja ok, aber ich mag schon auch die Menschen da draußen wieder berühren und mich berühren lassen. Live.

 

Ohne Maske.

 

******

 

Sonntag, 22.11.2020 / 20:30 Uhr

 

Ich hatte so ein zauberschönes berührendes Wochenende, für das ich sehr dankbar bin und was ich tief und ruhig in mich sickern lassen möchte.

 

Als ich dann heute nach Hause fuhr, teilte sich einmal die Straße – wo ich nach links jahrelang in die alte Wohnung fuhr und wo ich jetzt rechts abbiegen muss – um in die neue Wohnung zu fahren.

 

Und ich fühlte nach, fühlte hin.

Was macht es mit mir?

 

Dort links hinten liegt so viel Vergangenes, Schönes und nicht so Schönes. Rechts liegt – meine jetzige Wohnung, Ungewissheit und Zukunft.

 

Als ich im Sommer einmal in einer ähnlichen Situation war, bekam ich im Auto fast einen Schreikrampf vor Schmerz, da ich noch in die alte Wohnung fahren wollte, jedoch schon im Wohnwagen lebte.

Ich schrie mit Gott, den Engel und allen Wesen, die halt mit mir im Auto so saßen.

Sie mussten da gewesen sein, denn dass ich da keinen Unfall baute, grenzt an ein Wunder.

 

Und ich sag dir:

heute war da Ruhe. Friede. Freude auf den neuen Weg.

Keine Wehmut mehr. Ich musste lächeln.

Dankbar was war.

Kein Wollen und kein Ziehen mehr.

 

Das Wollen habe ich irgendwann aufgegeben.

Es ist gut.

 

Das Leben sorgt für mich.

In so vielen verschiedenen Formen.

 

Ich fahre in die neue Richtung. Nach vorne.

 

Und es wird immer leichter.

 

Was denkst du?