Margarete Hohner

Magst du Sendetürme?

23.03.2016 13:45 keine Kommentare

Zurzeit besuche ich mit Freude einen Kurs für „Heilschwingungstrommeln“.
Es beinhaltet immer eine Übung „im Außen“ – draußen in der Natur. Wir gingen dafür wieder in den Wald.

An der von unserem Lehrer ursprünglich geplanten Stelle waren Waldarbeiter und so entschied er, dass wir wo anders hingehen. Er ging intuitiv zu einem anderen Platz.
Plötzlich standen wir vor einem riesengroßen Sendeturm. Mein erster Gedanken war „solange ich nicht unbedingt rauf muss, ist alles ok für mich“.
Wir bildeten daneben einen Kreis und als wir die Augen schlossen konnte man Kirchenglocken und zugleich einen Greifvogel kreischen hören, so schön.
Danach machten wir alle eine (für mich wunderschön empfundene) Übung.

Als wir anschließend darüber sprachen, tauchten selbstverständlich Meinungen auf, dass dieser Platz neben dem Turm (mit den Strahlen usw…) doch so gar nicht passte.

Und darf ich dir was sagen?
Er passte sowas von perfekt.
Wie alles im Leben.
Wir sind immer am perfekten Platz.
Es kommt drauf an, was wir daraus machen.

Andrea, ich nenn sie aus Überzeugung meine erste Mentorin auf meinem Weg, sagte dazu etwas, was mich sehr berührte.
Ich wiederhole ihre Worte, so wie ich sie verstanden hab: „Der Turm steht nur da und dient allen. Und wird zugleich von allen gehasst. Und er gibt und gibt und gibt. Er erfüllt seinen Auftrag und sendet. Wie wäre es, wenn wir Liebe auf seine Sendestrahlen drauf packen würden anstatt seine Nähe zu vermeiden und über ihn immer zu schimpfen?“
Das ist mir ziemlich tief gegangen.
(Achtung mit deiner Schublade: diese Andrea ist absolut keine Frau Eso Rosarot. Eher im Gegenteil, sie ist eine Kriegerin in einem Frauenkörper. Doch ihr Blick ist immer messerscharf auf das gerichtet, was andere selten erkennen, sie findet die Blüte im tiefsten Morast, indem sie den Morast begrüßt.)

Diese „Turmablehnungs-annehmungsübung“ – die ursprünglich sicher anders gedacht war, doch das Leben hat immer Recht – passt so als Gleichnis für uns „da draußen“.
So ticken wir.

Wir sagen :“Jetzt und da, hier kann ich nicht abschalten, mich nicht auf mich konzentrieren, hab keine Ruhe, bin nicht entspannt, es sind zu viele Menschen, es ist zu laut, zu grau, zu schmutzig, zu, zu ….usw…

Die Meisterin meines Lebens bin ich dann, wenn ich im größten Chaos, unter 1000en von Menschen, umgeben von Unruhe und Meinungen oder auch von Sendetürmen, Windmühlen, Stromkabeln usw….sonnenklar bei mir bleiben kann und von da aus bin. Die Ruhe bin, die Ordnung bin, die Klarheit bin, die im Außen offensichtlich fehlt, obwohl sie eh nie fehlt, sondern sie zeigt jeweils nur unser Inneres.

In der Ruhe ist es leicht, ruhig und bei sich zu sein und in der Sonne zu leuchten.
Die Challenge ist, ob du im Dunkel leuchten kannst bzw. den Sendeturm als deinen Freund in deiner Welt mit einladen kannst.

Es geht nie um den Sendeturm.

Margarete, 23.3.2016

Was denkst du?