Margarete Hohner

aus dem DICKICHt geschrieben:
meine fast täglichen Morgenrunden sind nichts anderes als ein Blick in die Welt, auf mein Leben, auf mich selbst.
Doch immer wieder rutsche ich fast in eine „Leistungsfalle“

Heute morgen zum Beispiel hatte ich nur 40 Minuten für meine Runde.
Und für meine kürzeste Morgenrunde benötige ich mindestens 45 Minuten.
So beschloss ich heute, einfach viel flotter zu gehen:
Ohja, eine Challenge!
Geh schneller.
Du erreichst dein Ziel
Gib alles, Baby.
Ich glaub an dich.
Wir schaffen das.

Dann – nach nicht mal 100 Meter – lag eine weiße Rose mitten am Weg, am nassen Beton.
Ich konnte nicht anders, als sie zu sehen und mich momentelang an ihr zu erfreuen, sie sanft in die Wiese zu legen (um sie dann – doch das wusste ich in dem Moment noch nicht – am Rückweg mit nach Hause zu nehmen).

Danach bei eine Unterführung, saß eine minikleine Maus, die sich genüsslich putzte, was für eine Freude sie so zu sehen, ich wollte sie nicht stören und beobachtete sie momentelang, bis sie in die Wiese lief.

Später dann am Feld lachte mir eine einzelne Sonnenblume entgegen, als ob sie mir „guten Morgen“ zurief und „trau dich einfach in Ruhe zu blühen“.

Etwas später dann flog ein großer Vogel über mir –
ich liebe es unendlich, Vögel beim Flug zu beobachten…

Und da
genau da
war der Moment –
ich spürte noch den Drang der 45 Minuten in mir,
als eine innere Stimme in mir sagte:

„Hallo, Frau, kapierst du nicht?
Das Leben ist DA.
Die Wunder sind DA.
Nicht in 45 Minuten am Ende deines Weges.“

Und ich beschloß voll fett glücklich im Moment stehen zu bleiben, dem Leben zu lauschen, blickte zum Himmel und plötzlich flog ein Schwarm Vögel über meinem Kopf hinweg.
Mich bewegen solche Momente zutiefst.

Ich beobachtete dann noch ein paar Wolken-Sonnen-Regenspiele und ging dann einfach den Weg wieder retour.

Aufs Ziel in 45 Minuten hab ich gesch….., dafür das Leben voll inhaliert und genossen.

So geht das, liebe Frau Hohner.

Ok, danke. <3