Margarete Hohner

Freitag, 19.02.2021 / 22:22 Uhr

 

Letztens ging ich meine Abendrunde mit einer Ladung von Gefühlen, die ich nicht beschreiben kann.

 

Es war kein lustiger Tag.

Anstrengend und fordernd.

Wie manche Tage so sein können.

 

Ich versuche immer lächelnd Lösungen zu finden.

Und oft bin ich abends dann leer.

 

Und das Gehen ist dann wie ein Ventil zum Ablassen und neu Auftanken.

 

Ich gehe am liebsten alleine, es ist meine heilige Zeit.

 

Als ich an diesem Abend losging, war es grau und es nieselte.

Ich spürte dieses Grau und den Regen …

Doch irgendwie…

 

Meine Schritte wurden wie von selbst immer schneller. Ich gehe meist eher langsam.

 

Doch da „pumpte“ mich etwas innerlich.

 

Ich ging immer schneller, mit leichteren Schuhen wäre ich vermutlich gelaufen.

Und ich verlängerte wieder und wieder meine Strecke und meine Schrittlänge.

Freude kroch in mir hoch.

Begeisterung.

Ich musste direkt lachen.

 

Selbst das Grau – das sich immer dunkler in die Nacht reinschob – und der Regen waren mir plötzlich so etwas wie Freunde.

 

Über 2 Stunden war ich so unterwegs.

 

Das war nicht ich.

Aber ich wäre es gerne, hätte es gerne, könnte es gerne immer.

 

Die Tage darauf war es nicht so. Ich ging wieder wie immer.

 

Ich will und kann es nicht erzwingen.

Obwohl ich es mir wünsche, gebe ich zu.

Es ist unbeschreiblich, wenn es dich erfasst und dich so trägt, dass du fast schwebst.

 

Versteht jemand, was ich meine?

Kennt ihr das?

 

Bin dankbar, dies zu erfahren können.

Nur durch einfaches Gehen.

 

Mein Körper wurde gefordert und meine Gedanken oder Zweifel kamen da einfach nicht mit.

Jederzeit tanze ich gerne wieder live mit dem Leben. Doch es funktioniert wohl nur, wenn ich die Führung abgebe, mich einfach überwältigen lasse.

 

Gute Nacht, wer auch immer das liest.

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