Margarete Hohner

Einzigartig

21.10.2016 21:05 keine Kommentare

Anders als gewohnt
In meiner frühen Volksschulzeit hatte ich eine Freundin, die auf einen Bauernhof wohnte.
Für mich war das alles ungewöhnlich und wie ein Paradies, da ich als Wohnungskind ganz andere „Dinge“ und penible Ordnung gewohnt war.

Was mir aber noch so ganz besonders an dieser Freundin gefiel, war ihre komplette „Andersheit“.

Zum Beispiel hatte sie einen Puppenkasten mit – nein, keinen Puppenkleidern – sondern ihren besonderen Schätzen drinnen.
Da lagen Steine, Schneckenhäuser, standen kleine Männchen, usw…drinnen.
In Margaretes Puppenkasten waren schön brav sortiert Puppenkleidung.

Das Juwel seiner Einzigartigkeit zu bewahren
Das ist eine meiner ersten Erinnerungen, dass mich etwas fasziniert, das anders ist als „normal“, anders als ich es gewohnt war.
Ich ging nach Hause, schmiss voller Freude alles Puppengewand aus meinem Puppenkasten heraus und stellte nun auch meine Schätze da rein.
Bis…. naja, bis ich dann wieder mit anderen „braven“ Freundinnen war und mich wieder anpasste und alles wieder „in Ordnung“ brachte.

Ganz unsichtbar passierte mir das immer wieder.
Wie ein unsichtbarer Sog.
Felder übertragen sich.
Wir schwappen gegenseitig auf uns über und vergessen oder übersehen dabei irgendwann, was wir wirklich wollen, was uns ausmacht.

Immer wieder war es wie ein Magnet wieder dieses „zu den Normalen“ gehören zu sollen.
Und dann kam wieder eine Person, die mich inspirierte und ich brach wieder aus.
Immer wieder.
Ich liebe Einzigartigkeit bis heute über alles.
Auf Kreativität, Verrücktheit und Pioniere stehe ich total.
Und auf Menschen die Dinge hinterfragen, die tiefer schauen und weiter fühlen. Wach durch ihr Leben gehen. Neues probieren.

Und selbst habe ich doch lange Zeit eher angepasst gelebt.
Weil ich schlicht und einfach Schiss hatte, ausgegrenzt zu werden.

Heute liebe ich es, meine Einzigartigkeit immer mehr und offener zu entdecken und zu leben und genau dabei immer mehr solche wunderbare „Bauernhoffreundinnen“ auf dem Weg zu entdecken.

Auf der anderen Seite merke ich schon seit Jahren, dass sich Menschen aus meinem Dunstkreis vertschüssen, die „braven“, denn ich könnte ja ansteckend sein. Und das zieht meistens irgendwelche Veränderungen mit sich.

Anpassen geht für mich schon lange nicht mehr. Auch nicht zurückgehen.
Selbst wenn ich es wollte. Bitte lass mich nie mehr normal sein. Oder brav.

Also, pass auf, wenn du in meiner Gegenwart bist 😉 . Denn ich liebe es, für das Leben als einzigartiges liebendes Wesen zu predigen. Liebend gerne stecke ich dich damit an 😉 .

Vorsicht 😉
Denn es könnte sein, dass du nach Kontakt mit mir, nach Hause kommst und all deine Puppenkleider gegen all deine heimlichen Schätze eintauschst, die allesamt niemals in einem Kasten rein gehören und sich fern jeder Ordnung befinden.

 

Leider weiß ich nicht, was aus meiner Kindheitsfreundin geworden ist. Doch sie war eine meiner ersten Heldinnen in meinem Leben. Hoffentlich hat sie sich ihre einzigartige Andersheit behalten können. Denn im Endeffekt ist jede Einzigartigkeit Göttlichkeit und alles andere als „Anders“ sondern das Geschenk, das DU bist.

Lass dich niemals schlichten und in einen Puppenkasten einordnen, der nach Langeweile schmeckt. 

Margarete, 20.10.2016

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