Margarete Hohner

#5 AM – MA wie die Liebe Spuren zieht

10.06.2016 15:01 keine Kommentare

 

„Bewundere die Wurzel und nicht die Blüte.“ irgendwo gehört, weiß nicht von wem. Gefällt mir.

Es geht alles viel tiefer und niemals um das, was wir glauben. Es lockt die bunte strahlende Blüte, doch die Essenz liegt unter der Erde, tief vergraben, reicht viel weiter und verbindet sich mit vielen anderen…..

 

Arbeit kann auch Freude bereiten und Chefs sind auch Menschen

Montags Abend waren meine Kollegin und ich bei meinem Chef und seiner Frau zum Essen eingeladen.
Es kam u.a. auch das Thema Jakobsweg (oder welcher auch immer es dann wird) auf den Tisch.
Es wird überlegt wie wir in der Zeit ohne mich weitertun, wen wir einschulen könnten usw…
Die Frau meines Chefs fragte „ob ich keine Angst hätte, ersetzbar zu sein?“
„Jeder ist ersetzbar“ war meine sofortige Antwort.
Und zugleich beschlich mich ein komisches Gefühl. Unangenehm.
Es ließ mir keine Ruhe und ich schaute tiefer in mir nach.

Nach einiger Zeit wurde mir ganz ganz klar bewusst „ich möchte aber nicht in diesem Job ersetzt werden. ich liebe meinen Job“. Für 8 Wochen müsste extra jemand eingeschult werden, der/die dann wieder aufhört?…
In dem Moment war mir klar, ich werde den Weg kürzen. Keine 8 Wochen, sondern 4.
Und auf einmal kam ein so ein sicheres Gefühl, das ich bisher noch nie beim Gedanken am Weg verspürt hatte.

Das Geschenk an dem allen war jetzt, zu sehen, wie sehr ich meinen Job liebe. Und mit welch wunderbaren Mensch ich zusammen „arbeiten“ darf.
Und zugleich weiß ich, dass ich aber den Weg wirklich gehe möchte und werde!
Und ja, es ist beides möglich, kein entweder-oder.

Daraufhin gab es noch 2 schöne Gespräche mit meinem Chef und seiner Frau.
Wir alle sind jetzt mit der Lösung glücklich und somit ist da nun etwas wieder klarer in mir.

Dass dies alles für Amadea keinen wirklichen Unterschied machen wird, war mir klar, da Amadea immer aus dem Rhythmus des Leben wirkt.
Was sie auch gemacht hat, total easy, wir haben uns nun so entschieden:
Amadea wird voraussichtlich im April starten und ich mich am 1.Mai zu ihr gesellen, wir werden gemeinsam ANKOMMEN! Wo auch immer, erst mal im Jetzt…

 

Liebste Amadea Engel!
Wie glücklich ich mich fühle.
Das war jetzt eine wichtige Entscheidung für mich, da ganz klar Schiff machen zu können.
Und wie wunderbar alle reagiert haben – welch ein Geschenk. Wieder ein wunderbarer step auf unserem Weg.
Ich werde am 1. Mai starten , quasi noch mit 50 Jahren und die erste gemeinsame Nacht mit dir in meinen 51er hineingehen.
Der erste gemeinsame Tag auf unserem Weg wird zugleich mein Geburtstag! Welch ein schöner Gedanke.

 

Es ist unglaublich, welche Energie Klarheit freisetzt.

Es sind ja so einige Dinge in meinem Hinterköpfchen mit Fragezeichen behaftet:
Die Fragezeichen, die nur von mir selber abhängen (Geld, Kondition, Kleidung….) , an denen arbeite ich, die löse ich weil es an MIR liegt, doch die Fragezeichen, die an jemand andern hängen, sind die zähesten. Weil es eine Art Abhängigkeit ist. Ich hab dann darüber nachgedacht.

Denn Abhängigkeit ist so ein Unwort.
Jedoch vielleicht ist Abhängigkeit manchmal nur ein kleiner Teil von Verbundenheit.
Wenn man ganz genau hinschaut- und fühlt merkt man den Unterschied.
Ich weiß es jetzt für mich, dass es so nun passt!

 

Jedesmal wenn ich deine Zeilen lese, geht mir das durch und durch. Als ob ein Teil von mir da mit dir mitschreibt oder mitredet. Deine heutigen Zeilen habe ich am Balkon Thomas vorgelesen, weil dein Stil auch ihm sehr gefällt. Und das heißt was! 🙂

 

Heute ging ich um 5 :00 Uhr außer Haus, durch unsere Wohnsiedlung zum Wald, so ein Genuß.
Machte anschließend zu Hause Morgenübungen auf der Matte mit meiner Lieblings-Morgenmusik.
Wie fein der Tag da gleich beginnt, wenn man so früh und so ausgerichtet startet.
Als ich um 9:30 meinen Dienst antrat hatte ich außer Sport, duschen, frühstück auch noch Kleidung ausgemistet und meinen Schrank größtenteils endlich (jetzt im Juni! 😉 ) von Winter- auf Sommermode umsortiert.

Ich habe das Gefühl, dass sich da langsam etwas in mir transformiert. Irgendwelche Schleier falle peu a peu weg.

„Jeden Morgen denke ich: Und jetzt einfach weiter gehen… Den ganzen Tag.“
hast du geschrieben.

Ja genau. Jeden Tag. Den ganzen Tag. Einfach weitergehen.

Wie ich unseren Weg jetzt schon liebe. <3

Margarete, 9.6.2016

 

*****

 

„Die grösste Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt – sieh sie dir an.“
Hugo von Hoffmansthal

 

Ich sitze mal wieder, an die Wand gelehnt, in meinem Bett und bestaune die Abendstimmung. Die Vögel bedanken sich vor dem Schlafen gehen für den wunderschönen Tag, und trotz düsteren Wolken, gibt es wieder mal einen Sonnenuntergang mit Abendrot.
Oh, wie ich das geniesse!

Heute Abend ist es ganz still, denn die Jungs sind unterwegs. Der Aufstieg zum Creux du Van ist ziemlich lang und steil. Vielleicht sind sie jetzt etwa angekommen und stellen Zelt und Kameras auf.
Bestimmt haben Sie jede Menge Spass. Die Drohne haben sie ja auch dabei. Ich mag die Flugaufnahmen, die sie machen. Ich fühle mich eine bisschen wie ein Vogel und sehe die Welt aus einer mir unbekannten Perspektive. Klasse, mal den Garten, das Tal und das Dorf von ganz weit oben zu betrachten.
Jetzt bin ich schon seit fast 54 Jahren hier und darf immer noch soviel Neues entdecken und kennenlernen.
Mich faszinieren solch technische Möglichkeiten!

8.6.2016

Ich mag die Zeit kurz vor der Sommersonnenwende und Johanni. Es wird sehr spät dunkel und sehr früh hell.
Ich schlafe mit dem Lobgesang der Vögel ein und wache auch wieder damit auf. Das ist so schön und berührend!
Es gibt auch soviel Engergie und Tatkraft, wie im ganzen Jahr nicht.
Mich zieht es raus! Ich muss dabei sein bei all diesem Blühen in Höchstform.

Nach Johanni beginnt definitiv die Fruchtbildung und das Reifen.

Jetzt ist der Zustand des Werden und Seins.
Liebste Margarete,

Es ist schon fast elf, ich bin eben erst bei der Bank im Wald angekommen, denn ich habe mich mit einer Frau, die bei mir im Moulin Vert einkauft, auf der grossen Lichtung unterhalten.

Über den täglichen Spaziergang, den Wald, das Leben, unsere Gaben. Unter anderem sagte sie, dass es ihr an Tagen, an denen sie nicht im Wald war, nicht so gut geht….
Sie hat ein Büchlein mit Stift dabei, weil ihr im Wald immer die besten Ideen kommen.😀

Und sie liest ein Buch über das Gehen.

Zufall? 😉

Sie erzählte strahlend, dass sie als Kind Pflanzen liebte und immer wenn die Familie im Wald picknickte, eigentlich Wildpflanzen essen wollte.
Heute besucht sie Kochkurse fürs Kochen mit Wildkräutern.

Wir werden immer mehr…

Die Waldfrauen!

Wie schön, dass du auch gerade im Wald bist!

Du darfst sehr gerne in deinen Lederwanderschuhen mitkommen.
Wenn ich noch welche hätte, würde ich auch die tragen, denn ich finde es macht wenig Sinn, noch gute Schuhe weg zu werfen.
Das ist unökologisch.
Da ich keine Wanderschuhe besitze, werden die neuen tierleidfrei sein.

Früher war für mich ganz klar, dass ich nur natürliche Materialien wähle. Ist ja eigentlich auch sinnvoll, doch seit ich weiss, wie die Tiere behandelt werden, verzichte ich.
Trotzdem brauche ich alte Sachen auf.
Mein Wollpullover war so verlöchert, dass er nicht mehr brauchbar war. Jetzt habe ich in bewusst in der Waschmaschine verfilzt und kann ihn nun noch als Polsterung von irgendetwas ( noch keine Ahnung was – vielleicht ein Stuhlkissen) verwenden.
Ich liebe Upcycling!

 

Ich sitze da, höre den Kuhglocken, dem Rauschen des Windes in den Blättern und den Vögeln zu.
Das Murmeln des Verkehrs kann ich ausblenden… Einfach sich stärker auf das Gezwitscher konzentrieren… 😏

Die Sonne reflektiert sich in den Gewächshäusern gegenüber… Faszinierend!
Es ist wie ein riesiger Spiegel, der mich blendet.
Werde wohl daheim fertig schreiben… Und noch ein bisschen über dieses Phänom nachsinnen. Bis gleich!

So, da bin ich wieder!

Reflektion…

Die Sonne spiegelt sich in etwas glänzendem und strahlt in neuer Form…

Ich bin sehr beglückt, über diesen „ZUFALL“ .

Gott, die Sonne, das Universum, oder wie auch immer du diese Urkraft, nennen willst, strahlt in uns und wir dürfen dieses Licht weiter schenken.

Manchmal ist dieses Strahlen so hell, dass es mich sogar auf der anderen Talseite berühren und treffen kann.

Manchmal begegnen sich Menschen, die räumlich weit von einander leben.
Sie spiegeln sich gegenseitig und leuchten für viele.

Danke, liebe Margarete für dein Strahlen und reflektieren!

Ich umarme und „müntschele“ dich ganz fest!

Amadea
10.6.2016

 

Foto by Amadea

was davor war:

AM – MA wie die Liebe Spuren zieht – Teil 1

AM – MA wie die Liebe Spuren zieht – Teil 2

AM – MA wie die Liebe Spuren zieht – Teil 3

AM – MA wie die Liebe Spuren zieht – Teil 4

 

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