Margarete Hohner

14.12.2020 / Therapie zum Glück

3.01.2021 17:10 keine Kommentare

Montag, 14.12.2020 / 20:44 Uhr

 

Dieser „ Wabber-Eier-dumpf-zustand“ hielt sich heute den ganzen Tag über.

Klebte wie diese elendigen Insektenstreifen von früher an mir. Kaum kommst du damit in Kontakt kriegst du es fast nicht weg.

 

Und es so lang dalassen bis der Klebstoff von selbst wieder flöten geht, ist echt nicht lustig.

Zumal Geduld nicht ganz mein Ding ist.

Jedenfalls ging es heute stundenlang so weiter. Ich fuhr auf Halbmast – und das wie im Schlaf.

 

Bis ich mich dann abends – kurz vor Dienstschluss – daran erinnerte wieviel Müll draußen rund um unser Gebäude liegt.

Entweder war es der Wind oder achtlose Menschen. Ich weiß es nicht.

 

Doch ich wusste, dass ich mal von einer lieben, aufmerksamen Freundin so „verlängerte Greifarme“ bekam, um Müll vom Boden nehmen zu können.

Schnappte mir dieses samt großen Müllsack und ging damit hinaus.

 

Und wurde munter.

 

Ich kroch hinter Büsche, vergrößerte meine Säuberungsrunde auf den Parkplatz und die angrenzende Grünflächen.

 

Erfüllt und zufrieden kam ich nach getanem „Außendienst“ in die Ordi zurück.

Wenn ich Müll vom Boden aufhebe, habe ich das Gefühl, dass das Stückchen Erde, das unter dem Mist lag, wie dankbar aufatmet.

 

Als ich dann um 18:00 Uhr die Ordi verließ ging ich noch eine große Runde im Dunklen spazieren, blickte über Linz, hörte laut die Glocken vom Dom und war so dankbar, mich wieder zu spüren.

 

Ich ging heute das erste Mal im Dunkeln diese Wege in meiner neuen Umgebung und war entzückt.

Soviel Zauber kann das Dunkel haben.

 

Müllklauben und Gehen im Dunklen war heute meine „Therapie zum Glück“.

Wer hätte das gedacht?

 

Was denkst du?