Margarete Hohner

12.12.2020 / Wertvolle Räume

26.12.2020 13:08 keine Kommentare

12.12.2020 / 22:02 Uhr

 

Heute hatte ich Besuch, u. a. von einem Jungen von ca. 8 Jahren.

Er wohnt mit seinen Eltern in einem großen schönen geräumigen Haus über mehrere Etagen und vielen Räumen.

 

Ich wohne jetzt auf 48 m2. „Die Wohnung ist klein“, stellte er einfach nur fest, als nach dem Wohn- und Schlafraum kein weiterer mehr kam. So wie ein Kind eben einfach nur ganz klar feststellt und sagt was es denkt.

 

„Sollten Menschen „in meinem Alter“ denn nicht ein fettes Haus, großes Auto und viel Geld am Konto haben? Etwas, das man später sogar den Kindern oder Enkeln vererben könnte?“ dachte es vorhin beim Zähneputzen in mir.

 

Diese Gedanken vermitteln mir das Gefühl gescheitert zu sein, obwohl ich mein Leben lang arbeiten ging. (Anmerkung: und das immer gerne)

 

Dann lege ich mich vorhin hin, werde mir dieser Gedanken bewusst und switche sofort den Fokus und es wird wieder weit in mir.

 

Falls ich mal Enkelkinder haben sollte, werde ich ihnen nicht viel an Geld vererben können, auch kein extra Zimmer bieten können, in dem sie bei mir schlafen könnten.

 

Sie würden bei mir im Bett liegen und im Sommer würden sie mit mir im Wohnwagen sein.

Wir würden nackt im See schwimmen und Rehe vor dem Wohnwagen beobachten.

Abends würde ich mit ihm/ihr Sterne zählen und wir sicher auch unter freiem Himmel schlafen.

Wir würden trommeln und Lieder singen. Ich würde mit ihnen Blumenkränze binden (versuchen), Frösche beobachten, Bäume umarmen, den Wald erforschen, beten, tanzen und zeigen, wie toll man auf Grashalmen pfeifen kann.

 

Je älter sie werden würden, desto mehr würde ich mit ihnen über Werte reden. Was sie am Leben lieben, ihnen wichtig ist, was sie sich wünschen und was sie glücklich macht.

 

Und genau das möchte ich ganz persönlich als Frau leben, verkörpern und weitervererben:

Den Reichtum, selbstbestimmt im Einklang mit der Natur, ganz einfach glücklich zu sein.

 

Dies sind meine Werte, gepaart mit Freundlichkeit. Das ist mein Weg und meine Hinterlassenschaft.

 

Also doch nicht gescheitert, liebe Frau.

 

Gescheitert wäre ich, wenn ich unglücklich bin und nichts ändere.

 

Zum Beispiel „des Hauses/Geldes/Status… wegen.“

 

Was denkst du?