Margarete Hohner

06.02.2021 / Gute Nacht oder guten Morgen

6.02.2021 7:12 keine Kommentare

Samstag, 06.02.2021/ 5:35 Uhr

 

Ich weiß, es ist noch reichlich früh.

 

Seit Wochen werde ich zwischen 3:00 und 4:00 Uhr früh munter, obwohl ich oft erst gegen 1:00 Uhr früh einschlafe.

Und das nach einer Phase, in der ich jahrelang zwischen 20:00 Uhr und 22:00 Uhr schlafen ging und bis 7:00 Uhr morgens tief und fest durchschlief.

 

Heute ist es mir egal, ob es laut chinesischer Medizin an der Aktivität irgendeines inneren Organs liegt, ob ich zu viel oder zu wenig gegessen habe, ob ich in meiner neuen Wohnung auf einer Wasserader liege oder sonst irgendeine Begründung dafür zu finden.

 

Fakt ist, dass es so ist.

 

Und :

Ich möchte mich dem Leben stellen. So nah wie möglich und so ehrlich wie möglich.

 

Krampfhaft zu versuchen wieder einzuschlafen, obwohl ich es inzwischen weiß, dass es nichts bringt und tausende Gründe dafür zu finden, ist nicht, sich dem Leben zu stellen.

 

Deshalb stehe ich jetzt auf. Deshalb schreibe ich dir jetzt, obwohl es draußen stockdunkel und mucksmäuschenstill ist.

 

Ich drehe das Licht auf.

 

Wenn mich das Leben munter haben will, dann bitte.

 

Hier hast du mich munter.

 

Mag es nur eine Phase sein oder ein Vorbote von etwas, es ist egal.

 

Du bist da.

 

Es geht nicht um Schlaflosigkeit oder um irgendetwas, das an und in mir geheilt oder geändert werden muss.

 

Es geht darum, hinzuschauen, es zu nehmen und damit sein zu können.

 

Im Moment verändert sich alles.

 

Mir geht diese jetzige Veränderung fast zu schnell, obwohl sie seit Jahren konstant verläuft, wenn ich genau und ehrlich hinsehe.

 

Die Sehnsucht nach meinem alten Schlafrhythmus ist die Sehnsucht nach meinem alten Leben, das meist – rückwärts betrachtet – immer glorifiziert wird, was auch gut ist.

 

Und: es gibt kein altes Leben.

 

Es gibt immer nur uns als Impuls auf etwas das uns gerade widerfährt.

 

Ich kann jetzt stur darauf beharren, alles anders haben zu wollen – oder aber –

ich kann auch versuchen,

es mit den Augen der Liebe zu sehen.

 

Manchmal glaube ich, dass zwischen Gott und mir sich ein kompletter Kontinent befindet und ich will dieses große Ding überwinden.

 

Dabei befindet sich in uns allen die gesamte Sternengalaxie – und aber hallo –

wie soll man denn dabei immer so viel schlafen können?

 

Es tut sich was und wir sind mittendrin.

 

Im Zyklus vom Leben, in der Hand von Liebe.

 

Gute Nacht oder guten Morgen, wer auch immer das liest.

 

Was denkst du?