Margarete Hohner

02.04.2020 – Auszeit: ich schreibe einfach mal

3.04.2020 8:46 keine Kommentare

02.04.2020/13:18 Uhr
In die Liebe will ich mich fallen lassen.
Die Geschichte neu erzählen möchte ich.
Vergebung und Verständnis zurückschicken.
Und es mit neuen Augen nach vorne leben.

Wahrhaftiger.
So nah dem möglich, wie ich irgendwann mal gedacht war.
Von wem oder was auch immer!

Ich bin die, auf die ich immer gewartet habe!

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02.04.2020 /14: 37 Uhr
Vor Jahren verspürte ich eine immense Sehnsucht allein im Wald zu schlafen.
Es ergab sich dann die Möglichkeit, dies im Zuge einer Vision Quest machen zu können.
40 Stunden alleine Wald mit.
Nur Wasser, Plane und Schlafsack bei mir.
Mir ging es weder im Vision, noch um Questions, sondern ich wollte einfach nur dieser Sehnsucht in mir folgen.

Und ich durfte zutiefst Leben schnuppern, Ängste durchleben, Dämonen sehen und hellstes Licht wahrnehmen.
Niemals werde ich diese Stunden vergessen. Sie sind niemals vorbei.
Blitzen in jeder Extremsituation auf.
Jetzt sind sie permanent da. Tragen mich.

Seitdem bin ich so oft wie möglich im Wald.
Ich habe das Gefühl, als ob ich da alles erfahre, was ich brauche.

Inzwischen habe ich selber mit einer Freundin einige Waldnächtigungen initiiert und organisiert, um mehreren Menschen die Möglichkeit zu geben, in einem geschützten Rahmen, diese Erfahrungen machen zu können.

Und Frauenwaldzeiten.

Heute – in dieser Situation in der wir grad sind – merke ich dass, diese Waldzeit eine Art Vorbereitung auf das war.

Auf das viele Alleine sein, das ich grad erfahre.
Auf das Geschenk, sich selbst am tiefsten zu begegnen.
Auf die Möglichkeit, sich mal rauszunehmen und schauen, was das Leben tatsächlich von mir will.

Wie oft habe ich gesagt „ich wünsche mir so sehr eine Auszeit.“

Da ist sie. Die Form bestimme nicht ich, jedoch gehört wurde ich allemal.

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02.04.2020 – 17:46 Uhr

Die Juwelen zeigen sich,
je mehr Raum ich dem göttlichen zum sehen, lauschen, riechen und spüren lasse.

In dieser Ruhe, die mir jetzt geschenkt wurde,
ist Platz zum Entdecken,
zum Hochkommen und Sich zeigen lassen,
was gesehen und gefühlt werden will.

Lag vorher am Balkon bis die Sonne hinter der großen Föhre verschwand.
Mit Musik am Ohr und Sicht auf den weiten Himmel.

Da kam ein Moment in der sich das alles miteinander verband.

Als ob die Musik an meinem Ohr in den Himmel schwebt, sich dort dehnt und nun frisch genährt sich neu wieder in mein Ohr begibt – samt dem Himmel –
und sich tiefer und tiefer bis in mein Herz eingräbt, meinen gesamten Körper in Besitz nimmt.

Himmeslmusik. Musikhimmel.

Mein ganzen Körper vibriert dabei und
es durchflutet mich –
während ich mit geschlossenen Augen seelenruhig daliege –
bis es kühl wird und

ich wieder gehe, weil der Schatten nun alles wieder ins Dunkel taucht und es mir zu kalt wird.

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02.04.2020/ 21:50 Uhr

Es gibt einen Fehler, den ich immer wieder gemacht habe:

Ich habe immer allen und jeden geglaubt.

Ohne es genau auf Wahrheitsgehalt und mit meiner eigenen Intuition zu überprüfen.

Ich habe den Menschen allen blind vertraut. Von Kind her.

Dem da draußen mehr als in mir drinnen. Hab mich bestmöglich arrangiert.
Bis ich glaubte, ich bin das.

Ich bin jedoch kein Arragement von Kompromissen, auch kein zufälliges Nebenprodukt.

Und doch habe ich manchmal so gehandelt. Halbherzig.

Ich habe oft meine Intuition verraten, nein, es war einfach zu laut um mich.
Soviel Schein und so wenig Sein.
Ich tat, was ich konnte.

Wie passierte das?

Als ich mich kleiner machte um nicht unangenehm aufzufallen.

Als ich mich größer machte, um mithalten zu können.

Obwohl ich weder das Eine, noch das Andere wollte.

Jetzt wurde mir eine Auszeit geschenkt.

Jetzt ist die Zeit, diese Intuition wieder aufzuspüren.

Intuition ist immer FÜR das Leben.

Der Innerste Kompass, der immer unser Bestes will.

Ich will mir in Zukunft wieder selbst mehr glauben, egal was viele Stimmen um mich herum sagen. <3

Was denkst du?