Margarete Hohner

und dann fuhr ich wieder mal fasten…

28.01.2016 0:00 keine Kommentare

und dann fuhr ich wieder mal fasten.
Ins Marienhäusl im wunderbaren Berchtesgaden.

Eine Woche nichts essen, nur flüssige Nahrung.

Manche, aus dem „alten Denken“ meinen ja immer noch, dass man dies des Abnehmens wegen tut.
Oh Gott, ich hab das Thema Abnehmen inzwischen wirklich aus meinem Kopf gestrichen.
Mir gehts heute eher ums An- als ums Abnehmen.

Es sollte niemand reduziert werden aufgrund von Verzicht auf etwas, das er liebt.

 

Fasten steht für so viel mehr
Fasten hat für mich heute einen ganz ganz anderen Hintergrund.
Da gehts für mich um „mir Raum geben“, etwas in mir leer machen um zu sehen, was Neues entstehen kann bzw. was alles kommt, wenn alter Müll gehen darf und Raum und Zeit alleine nur meinem Selbst ohne Ablenkung gewährt wird.
Ausmisten, alten Müll entfernen. Platz machen, frei machen.

Und dann – wenn etwas leer wird – dann tut sich etwas.

Ist so meine Erfahrung.
Da ploppen Dinge hoch, die vielleicht irgendwo verknüllt rumlagen, schlampig in der Ecke, unentdeckt, gelähmt weil nicht erkannt.
Auf einer Ebene in dem Fall im Darm.
Aus einer anderen Ebene gesehen im Geist.

Aus noch einer anderen im Körper, in meinen Beziehungen, meinem Job, meiner Welt, meinem Wirken, meinen Glauben.
Alles kommt hoch.

Wer bin ich, was mach ich, was kann ich, was macht mich aus und was will ich?
So viele Frage ploppen hoch.

 

Leere kann so erfüllend sein und fasten kann auch weh tun
Und wenn die Leere und Stille ein wenig länger als 5 Minuten am Tag anhält, bleiben die Fragen präsent und quälen dich auf der Suche nach Antworten. Ein gutes Quälen nenn ich das.
Nur bitte nicht durch irgendeinen Medienmüll niederdrücken.
Und die kommen.
Die Antworten.
Deine Antworten. Sorry, meine Antworten natürlich.
Aus ganz tief in mir drinnen.
Ich war fasten und ich war bitteren Tee trinken und ich war gehen im Schnee und ich war kotzen und kacken und kacken am Klo und ich war schwitzen im Schlaf und ich wär Träumen von Blut und Blumen und ich war beten in der Kirche und ich war atmen in der Kälte und ich war lachen in der Sonne und ich war lauschen anderer meiner „Fastengeschwister“.
Ich war leben und sterben zugleich. In Stille und in Sicherheit.

 

Verzicht ist meist ein Gewinn
Wenn ich meinem Leben auf der einen Seite etwas nehme, gewinne ich auf der anderen Seite dazu, ist so meine Erfahrung.

Körperlich fiel ich von der Schwäche in die Stärke, von Müdigkeit in die Wachheit, von der Verwirrtheit in eine Klarheit.

Es kam die ganz große Traurigkeit in mir hoch, mit Tränen am Hügel im Tiefschnee und Tränen in der Sonne auf der Bank und Tränen einfach so dort und dort und mit so einem Druck auf der Brust, dass ich einen Moment mal echt dachte, daran zu ersticken.

Es kam auch die ganz große Ruhe in mir auf, mit Tränen vor Glückseligkeit. Ganz warme Tränen.
Es kam ganz viel Lachen in mir auf, mit einem Gefühl der Dankbarkeit, weil es längst längst wieder Zeit dafür wurde.

Das alles war/ist mein Fasten.

Keine Ahnung ob ich was abgenommen habe.
Ich habe mich weder vorher, noch nachher gewogen, weil Kilos für mich die unwichtigste Körperaussagen sind, die weder auch nur einen Deut über einen Menschen aussagt.
Ich habe meine Geist gesund gefastet.
Ich habe mich entleert und neu gefüllt.
Danke für diese Zeit!
In dieser Wunderwelt.

BODYPEACE – Hurra, ich lebe!

Margarete, 28.1.2016

 

 

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