Margarete Hohner

27.12.2020 / Weihnachten diesmal anders

6.01.2021 0:41 keine Kommentare

Sonntag, 27.12.2020 / 8:01 Uhr

 

Selbst Weihnachten war heuer anders.

Für mich zB das erste Mal ohne Partner und in meiner ersten eigenen Wohnung.

 

Nachdem unsere Töchter am Nachmittag von mir zu Thomas fuhren, beschloss ich zu Fuß in die Stadt zu gehen.

 

Ich wollte dieses Alleinsein „schmecken“.

Im Regen in den immer dunkler werdenden Abend hineingehen.

 

Eine eher düstere Stimmung zeichnete äußerlich die Umgebung.

 

Meine Gedanken waren bei der Jesus-Geschichte, während ich ging.

 

War es wirklich so, wie sie es uns allen erzählen?

 

Mein Mitgefühl ist da bei der schwangeren flüchtenden Maria. Schwanger zu sein und nichts zu haben und zu wissen ist so unvorstellbar.

Da geh ich innerlich in die Knie, so sehr schmerzt mich dieser Gedanke.

 

Es gibt sie heute noch: Schwangere Frauen auf der Flucht.

 

Irgendwann weinte ich einen großen Frauenschmerz während ich im Regen Richtung Stadt ging.

 

An vielen Türen sah ich Lichter leuchten und Kerzen in Fenster stehen.

Hier haben es alle warm.

 

Irgendwann läuteten ganz lange und kräftig die Glocken des Doms.

 

Leben ist so ein kraftvoller Akt.

 

Gedanken meiner eigenen Geburt kamen in mir hoch.

Die Frage, warum mich meine Mutter „hergab“, damals als ich ein Baby war.

 

Es überkam mich die Intensität des Lebens, der Schmerz einer gebärenden Frau, die Bedürftigkeit eines Babys und einer Mutter mit Kind.

 

Dafür zündete ich im Dom dann Kerzen an.

Dafür schrieb ich eine Wunschkarte in der Ursulinenkirche.

 

Es möge bitte immer die Liebe siegen.

 

Gott schütze die Frau, in deren Schoß immer schon die Zukunft lag.

 

Spätabends dann zu Hause übte ich auf der Gitarre „Stille Nacht“ und ging bald schlafen.

 

Es war eine gute besondere stille, heilige Nacht.

Danke

 

 

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