Margarete Hohner

13.12.2020 / Liebe ist niemals taub

28.12.2020 23:21 2 Kommentare

3. Adventsonntag, 13.12.2020 / 21:10 Uhr

 

Irgendwas fühlt sich in mir taub an.

Seit Tagen schon.

 

Es ist so, als ob ich lebe, jedoch wie auf Autopilot.

Weißt du, was ich meine?

 

Es ist absolut kein Dramading, aber es ist auch absolut kein „ich tanze mich schwindlig vor Glück“.

 

Keine Ahnung, ob es an der Corona Sache liegt oder am momentan grauen verregneten Winter, an den Schuhmannfrequenzen oder einfach an meiner neuen persönlichen Situation.

Ich forsche dem aber auch nicht nach, weil ich es niemals wissen werde.

Es ist einfach da.

Dumpf im Körper.

Schwer und dicht.

 

Ich weiß, dass das nicht ich bin.

 

Es nur zu beobachten, macht es etwas leichter.

 

Manchmal rede ich mit dieser „Taubheit“ und lass sie einfach sein wie sie ist.

Manchmal lässt sie sich mit guter Musik wegschütteln, momentan eher nicht. Auch ok.

Sobald ich sie separat betrachte, wird mir klar, dass es auch wieder gehen kann, so wie es kam.

Wir sind körperlich null verbunden.

Und doch spüre ich sie.

 

Was habe ich mich früher gegen solche „Zustände“ gewehrt und mich abgelenkt.

 

Oft blitzt ein brizzeln in mir auf und kitzelt in meine Arterien bis in den feinsten Nervenstrang.

Das bin ich.

Dieses Brizzeln.

 

Doch Advent ist nicht so die „Brizzelzeit“.

 

Es darf dumpf sein. Nüchtern. Grau. Nebelig.

Wie gesagt, ich bin nicht diese Dumpfheit, sie ist einfach auf Besuch.

 

Setzen wir sie doch alle mal auf eine Bank, unsere grauen Besucher und betrachten sie nebeneinander.

Sie machen ihren Job echt gut.

 

Doch bald dürfen sie auch wieder gehen.

Sich in Freiheit auflösen.

 

Mit den ersten längeren Sonnenstrahlen.

Dafür zünde ich heute meine Kerzen an.

Wir haben uns so lange einreden lassen, dass wir das und das sind, bis wir uns mit unseren Zuständen identifizierten.

 

Es gibt einen einzigen Zustand, mit dem wir uns identifiziert sollten,

den der Liebe.

 

Und meine Liebe ist so groß, dass sie die Dumpfheit so lange dalässt, bis es ihr zu fad wird, weil sie mich nicht mehr besitzt.

 

Ich vertraue dem Leben, Gott zu 100% dass wir alle ein feinstes Feuerwerk an Lebendigkeit und Liebe sind.

 

 

2 Kommentare

Heidrun
29.12.2020 19:07

Diesen Artikel schickt mir der Himmel. Nein, das bin nicht wirllich ich. Danke, Margarete, aus ganzem Herzen danke

Margarete Hohner
4.01.2021 22:01

Danke, liebe Heidrun, das freut mich sehr! Herzliche Grüße zu Dir

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