Margarete Hohner

Stürmische Hingabe

21.02.2020 10:17 keine Kommentare

Heute morgen tobt der Wind wieder mal so wild, dass es unmöglich ist, das Fenster offen zu lassen.

Hast du schon einmal gesehen, wie das aussieht, bevor ein Baum im Sturm umfällt? Wie das Erdreich rund um den Baum richtige Wellen schlägt – als ob es den Baum doch noch halten möchte – bis dann dieses Erdreich „aufgibt“ , es bricht und der Baum aus dem gesamten Erdgeflecht entwurzelt wird und umfällt.

So vieles bricht im Moment.
So viele Stürme.
Äußerlich und innerlich.

Diese letzten Wochen hatte ich viele wirklich tiefe persönliche Gespräche mit Menschen.
Mit Frauen in oder ohne fixe Partnerschaft,
mit oder ohne einem Job,
schlank oder füllig,
alt oder jung,
introvertiert, extrovertiert,
mit stillen und mit lauten Frauen
habe ich gesprochen.
Habe ihnen gelauscht.

Die äußeren Umstände sind alle komplett egal.
Es wirbelt überall gleich stark.

Es ist ein einziger Nenner.
Wie ein einziger Schrei, eine einzige kollektive Wunde.

Es geht wohl nicht mehr um uns persönlich.
Je mehr wir das glauben, desto mehr Leid erzeugt es, nehme ich so wahr.

Es reißt uns im Moment regelrecht die Wurzeln weg.

Diese Wellen im Naturbereich, toben auch unter/in uns, ziehen wohl grad durch unser aller System.

Vielleicht muss die Erde toben, damit wir erwachen?

Müssen wir „umfallen“ und das ganze Wollen und Streben loslassen?

Ich – mein so wichtiges Ich, das ich jedoch grade hier bin – suche nach Lösungen, bitte und bete nach Aufträgen an mich, lausche nach Rufen und empfange und höre nichts. Noch nie war es da so ruhig.
Kein Plan, kein Ziel, keine Vision, keine Richtung.

Dabei wäre ich doch so gerne die Veränderung, die ich mir wünsche.

Doch, ich vermute, die Schritte, die es wirklich bedarf wären für uns alle wohl schon so groß, dass nur wenige Menschen es wagen, diese wirklich zu machen.

Weil es eine totale Aufgabe des gewohnten gemütlichen Wohlstandsleben bedeuten würde.

Das ist auch der Grund warum es bei mir so ist, wie es ist.

Ich danke all den Menschen, die es schon wagen, die 100% deren Weg gehen, alles aufgeben was mit „mir“ und „mein“ und Sicherheit usw. zu tun hat und für „ein neues Wir“, für „eine neue Erde“ losgehen.

Ich werde euch folgen. Noch fehlt mir die konkrete Richtung. Doch vielleicht ist auch einfach nur die, die ich eh gerade gehe. Und ich sollte einfach nur dramalos weitergehen?

Null, Plan, kein Ziel ist der momentan Status.

Und bei dir so?

Was denkst du?